Wenn Kinder die Stadt regieren

Drei Wochen lang war Manfred Rädler nicht der einzige Bürgermeister in Feldkirch. Nun trafen fünf Feldkircher Stadtvertreter auf ihre jungen Kollegen.
Feldkirch Die Kinderstadt “KleinFeldkirch” fand heuer bereits zum 15. Mal statt und bot rund 250 Kindern täglich die Möglichkeit, ihre eigene Stadt für drei Wochen aktiv zu gestalten. Die Kinder übten Berufe wie Tischler, Bäcker und Spengler aus und lernten dabei spielerisch die Abläufe des städtischen Lebens kennen.
Neben den alltäglichen Aufgaben durfte auch die Stadtpolitik nicht fehlen – so wie in einer echten Stadt gab es auch in “KleinFeldkirch” eine Stadtvertretung mit Bürgermeister und Stadträten.

Austausch zwischen Jung und Alt
Ein jährlicher Höhepunkt der Kinderstadt ist das Treffen der jungen Stadträte mit der Feldkircher Stadtvertretung. Auch dieses Jahr fand die Veranstaltung „Stadtrat trifft Stadtrat“ statt, bei der sich die jungen Politiker, angeführt von Bürgermeister Elias und Vizebürgermeister Wolfgang, mit ihren erwachsenen Kollegen austauschten.

Die Feldkircher Delegation, darunter Bürgermeister Manfred Rädler und Vizebürgermeisterin Andrea Kerbleder, wurde von den Kinderstadtvertretern durch “KleinFeldkirch” geführt. Vom Meldeamt über den Arbeitsmarktservice bis hin zur Bank erklärten die Kinder den Gästen die Abläufe und Aufgaben der städtischen Einrichtungen. Besonders im Fokus standen auch die Handwerksbetriebe wie die Spenglerei, die Friseurwerkstatt und die Bäckerei. Mit dabei waren auch die Stadträte Nathalie Koch, Julia Berchtold und Clemens Rauch.

Inklusion im Mittelpunkt
Ein wesentlicher Bestandteil der Führung war der Inklusionsschwerpunkt, den die jungen Stadträte ausführlich erläuterten. In der Kinderstadt “KleinFeldkirch” konnten alle Kinder – unabhängig von ihren Fähigkeiten – am Stadtleben teilnehmen. Nach einem Abstecher zum Kinderstadtfernsehen fand schließlich im Pool vom Alten Hallenbad die eigentliche Sitzung der Stadträte statt.

Politik für Groß und Klein
Im Rahmen der Sitzung präsentierte der Stadtrat der Kinderstadt die Ergebnisse einer Umfrage, die unter den Bürger von “KleinFeldkirch” durchgeführt worden war. Im Fokus standen die Themen Wohnen, Schule, Sport und Freizeit sowie Umwelt. Die jungen Politiker brachten zahlreiche Verbesserungsvorschläge vor, wie etwa die Schaffung zusätzlicher Spielplätze, sichere Schul- und Fahrradwege oder wetterunabhängige Freizeitmöglichkeiten.

Die erwachsenen Stadträte aus Feldkirch gingen auf die Vorschläge der Kinder ein und sprachen über Themen, die in Zukunft sogar umgesetzt werden könnten. So erklärte die Bildungsstadträtin Nathalie Koch in Bezug auf eine Frage zu wetterunabhängigen Spielmöglichkeiten unter anderem: “Es gibt tatsächlich bereits Überlegungen darüber, wie und wo wir Plätze schaffen können, auf denen man sich unabhängig vom Wetter bewegen kann.”

Ein persönlicher Rückblick
Zum Abschluss stellten die Kinderstadt-Stadträte noch einige Fragen an ihre erwachsenen Kollegen, vor allem zu den tatsächlichen Aufgaben eines Bürgermeisters und der Stadträte selbst. Zur Überraschung der Kinder erzählten zwei der Feldkircher Stadträte, Nathalie Koch und Clemens Rauch, dass sie selbst einmal Teil der Kinderstadt waren. Diese Anekdote sorgte für Begeisterung und zeigte, wie nachhaltig das Erlebnis “KleinFeldkirch” sein kann.

Bürgermeister Manfred Rädler ermutigte die jungen Stadträte, ihre Ideen auch außerhalb der Kinderstadt einzubringen: “Ich würde mich freuen, wenn sich das Engagement über die Kinderstadt hinaus fortsetzt, indem die Kinder weiterhin ihre Ideen einbringen, beispielsweise in der Schule, im Verein oder auch in der Kinderstadtvertretung.”
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