Baubeginn der “Variante Kratten” in Altach

In Altach hat der Bau der kontrovers diskutierten Lkw-Umgehungsstraße “Variante Kratten” begonnen. Eine Maßnahme zur Verkehrsentlastung im Ortskern und zur Unterstützung des Kiesabbaus im Sauwinkel.
ALTACH Der Startschuss für den Ausbau der umstrittenen Lkw-Trasse im Altacher Naherholungsgebiet ist vor Kurzem gefallen. Die rund zwei Kilometer lange Straße, die künftig ausschließlich für den Schwerverkehr genutzt werden soll, ist laut der Gemeinde eine Entlastungsmaßnahme für die stark befahrenen Ortsstraßen. Neben der Verkehrsreduktion im Ortskern dient die neue Route auch als wesentliche Komponente für den Kiesabbau im benachbarten Sauwinkel.

Zügiger Baufortschritt
Etwa 700 Meter der bereits bestehenden Straße sollen für die Umsetzung der „Variante Kratten“ befestigt werden. Neben den laufenden Asphaltierungsarbeiten werden derzeit an bestimmten Abschnitten Verbreiterungen vorgenommen, die als Ausweichstellen für den Gegenverkehr dienen. Auch die Kurvenbereiche werden angepasst, um eine sichere Befahrung zu gewährleisten.

„Die Asphaltierung der Krattenstraße wird in etwa 14 Tagen abgeschlossen sein“, erklärt der Altacher Bürgermeister Markus Giesinger und fügt hinzu: „Ich denke, dass die Verkehrsführung der Lkws im Laufe des Novembers beginnen kann.“ Die Kosten für den Ausbau betragen laut Giesinger 203.947 Euro netto. Neben den Arbeiten an der Lkw-Straße wird auch der parallel verlaufende Feldweg „Frauenwies“ befestigt. Dort entsteht ein 60 Meter langer und drei Meter breiter Radweg, der Fußgängern und Radfahrern eine sichere Verbindung zum Stadion Schnabelholz ermöglichen soll.

Geplante Begrünung
Begrünungsmaßnahmen sind ebenfalls vorgesehen. „Dafür stehen wir bereits im Gespräch mit der ökologischen Baubegleitung“, erklärt Giesinger. Derzeit wird eine Zusammenstellung der Pflanzenarten erarbeitet. „Die Bepflanzung ist für den Oktober geplant, also noch in diesem Herbst“, so der Bürgermeister. Mit der Begrünung soll die Lkw-Trasse in die umliegende Landschaft integriert werden. Die Kosten dafür sind im genannten Preis noch nicht enthalten. Giesinger ist jedoch zuversichtlich, dass die im Vorfeld budgetierten Mittel ausreichen werden.

Mögliche Sperrung durch Hochwasser
Ein etwa 200 Meter langer Abschnitt der neuen Lkw-Trasse verläuft durch das Retentionsbecken des Rheintal-Binnenkanals. Dieses Becken wird bei starkem Hochwasser geflutet, um die Häuser in Hohenems zu schützen. Seit dem Bau des Beckens im Jahr 2012 geschah das jedoch erst zweimal. Eine solche Flutung könnte zu einer temporären Sperrung der Lkw-Trasse führen. In diesem Fall wäre eine kurzfristige Umleitung des Schwerverkehrs durch das Ortsgebiet notwendig. „Die Sperrung wäre natürlich nur temporär und würde innerhalb weniger Tage wieder aufgehoben werden“, betont Bürgermeister Giesinger.

Offene Punkte beim Kiesabbau
Noch offen ist der Kooperationsvertrag zwischen den Gemeinden Altach und Götzis zum Kiesabbau. Dieser Vertrag wird derzeit ausgearbeitet. Sobald ein Entwurf vorliegt, sollen Abstimmungsgespräche zwischen den beiden Gemeinden stattfinden. Bürgermeister Giesinger betonte bereits in früheren Gesprächen, dass die Straße auch im Zusammenhang mit dem geplanten Kiesabbau genutzt werden soll. Der Hauptgrund für die Umsetzung der „Variante Kratten“ sei dies jedoch nicht. „Wir gehen davon aus, dass wir mit dieser Lösung eine Entlastung für das bewohnte Gebiet erreichen und die Verkehrssicherheit auf unseren Gemeindestraßen erhöhen können“, meint Giesinger und weist darauf hin, dass in erster Linie die Entlastung der Bürger im Fokus stehe.



