Feldkirch investiert trotz finanzieller Belastungen in die Zukunft

Herausforderndes Budget 2025: Steigende Ausgaben stehen stagnierenden Einnahmen gegenüber.
Feldkirch Die Rahmenbedingungen für Gemeinden sind herausfordernd: Steigenden Ausgaben stehen stagnierende Einnahmen gegenüber. Diese schwierige Ausgangslage prägt auch den Budgetprozess 2025 der Stadt Feldkirch. Dennoch wird gezielt in wichtige Zukunftsbereiche investiert, darunter Kinderbetreuung, Schulen und grundlegende Infrastruktur. Der Voranschlag 2025 sieht im Ergebnishaushalt geplante Erträge von 116,5 Millionen Euro und Aufwendungen von 128,9 Millionen Euro vor.

Investitionen in Bildung und Infrastruktur
Im Budget, das am 10. Dezember der Stadtvertretung zur Beschlussfassung vorgelegt wird, sind die größten Investitionen für das kommende Jahr in den Bereichen Kindergarten, Schule und Bauwesen geplant. Bürgermeister Manfred Rädler betont die Anstrengungen, die mit diesem Budget verbunden sind: “Das Budget 2025 ist eine große Herausforderung. Während die Einnahmen stagnieren, steigen die Ausgaben kontinuierlich an. Das liegt an wichtigen städtischen Projekten, aber auch an Faktoren, die die Stadt nicht direkt beeinflussen kann, wie etwa Transferzahlungen oder Lohnabschlüsse.”

Trotz dieser schwierigen finanziellen Situation konnten durch die solide Finanzpolitik der vergangenen Jahre Sparpotenziale umgesetzt werden, die es ermöglichen, wichtige Großprojekte voranzutreiben. Dazu zählen der Kindergarten Riedteilweg, dessen Fertigstellung im Februar 2025 geplant ist, sowie der Bau von drei weiteren Kinderbetreuungseinrichtungen in Altenstadt, Nofels und Levis. Gleichzeitig starten die Bauarbeiten zur Erweiterung der Volksschule Tosters. Auch im Bereich der Infrastruktur gibt es Fortschritte: Die Kanalisation in der Innenstadt wird in der Gymnasium- und Entenbachgasse erneuert, nachdem die Arbeiten in der Schmied- und Schlossergasse im September abgeschlossen wurden. Der Wiederaufbau des Altstoffsammelzentrums in Gisingen soll im Frühjahr 2025 beschlossen werden. Zudem wird mit der Erneuerung der Montfortbrücke bis Ende 2026 ein weiterer Schritt im Hochwasserschutz gesetzt.
Steigende Personalkosten und Transferzahlungen
Ein weiterer zentraler Aspekt im Budget sind die steigenden Personalkosten. Diese erhöhen sich durch einen Tarifabschluss von 3,5 Prozent und betragen im Jahr 2025 insgesamt 59,1 Millionen Euro, was einer Steigerung von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung umfasst sowohl Löhne und Pensionen als auch Transferleistungen an das Land, die mit 24,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ein Teil dieser Kosten, rund 15,8 Millionen Euro, wird fremdfinanziert, was auch zur Deckung des negativen Saldos von 9,3 Millionen Euro beiträgt.

Stagnierende Einnahmen erschweren die finanzielle Lage
Die stagnierenden Einnahmen erschweren zusätzlich die finanzielle Situation der Stadt. Trotz einer Gebührenerhöhung von 3,8 Prozent bleiben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. Finanzstadtrat Benedikt König verweist auf die rückläufigen Erträge aus der Grunderwerbsteuer, die von 2022 bis 2024 von neun auf 5,3 Millionen Euro gesunken sind. Auch die vergleichsweise geringen Einnahmen aus der Kommunalsteuer sind spürbar, da zahlreiche steuerbefreite Einrichtungen wie das Landeskrankenhaus in Feldkirch ansässig sind.
Höhere Verschuldung für langfristige Investitionen
Um die geplanten Investitionen zu ermöglichen, steigt die Verschuldung der Stadt von 76,9 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 113,5 Millionen Euro im Jahr 2025. Die Pro-Kopf-Verschuldung erhöht sich damit auf 3.091 Euro. Bürgermeister Rädler verteidigt diese Entwicklung mit dem Verweis auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen: „Diese Investitionen schaffen auch Werte. Die Mittel fließen in werthaltige Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten, die der Stadt langfristig zugutekommen.“

Bevölkerungswachstum fordert die Stadt
Das Bevölkerungswachstum verstärkt den Druck auf die Infrastruktur der Stadt. Seit Jänner 2017 ist die Einwohnerzahl um knapp 12,9 Prozent auf 40.402 Personen gestiegen, darunter 36.753 Hauptwohnsitze. Laut Bürgermeister Rädler zeigt sich dies deutlich bei der Entwicklung neuer Kinderbetreuungseinrichtungen, dem Umbau der Volksschule Tosters und dem steigenden Personalbedarf in den Kindergärten.



