Handwerk mit langjähriger Geschichte

Ehrungen und Neuaufnahmen standen bei der Versammlung der Handwerkerzunft im Mittelpunkt.
Rankweil Die Handwerkerzunft der Marktgemeinde Rankweil, deren Ursprünge bis ins Jahr 1618 zurückreichen, ist eine der ältesten Zunftreihen in Vorarlberg. Seit den 1970er Jahren zählt die Zunft konstant zwischen 140 und 180 aktiven Mitgliedern und bleibt damit ein zentraler Bestandteil der lokalen Tradition und des Handwerks. Bei der jüngst abgehaltenen Jahreshauptversammlung im kleinen Vinomnasaal wurde nicht nur die beeindruckende Geschichte gefeiert, sondern auch der Blick in die Zukunft gerichtet.

Feierliche Ehrungen und Neuaufnahmen
Im Mittelpunkt der Versammlung standen Ehrungen langjähriger Mitglieder sowie die Aufnahme neuer Zunftmitglieder. Walter Sonderegger und Michael Geisinger wurden für 50 Jahre Zugehörigkeit geehrt, Peter Marte, Thomas Daberer, Christian Dobler und Thomas Knünz wurden für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet und gewürdigt.

Auch neue Gesichter bereichern nun die Zunft: Uhrenmacherin Jennifer Keckeis, Lukas Hartmann, Alexander Entner, Andreas Berchtold und Fabian Sturn um nur einige zu nennen, wurden als neue Mitglieder willkommen geheißen. Diese Neuaufnahmen symbolisieren die stetige Erneuerung und die Bedeutung des Handwerks in Rankweil, das nicht nur auf eine reiche Geschichte zurückblickt, sondern auch in der Gegenwart fest verankert ist.
Geschichte und Herausforderungen
Ein Highlight der Versammlung war der Vortrag von Gemeindearchivar Norbert Schnetzer über die Geschichte der Rankweiler Zünfte, sowie ein spannender Beitrag über die Neuorientierung der Zunft von Stefanie Kollmann-Obwegeser, Mitarbeiterin der Marktgemeinde Rankweil. Beide Beiträge unterstrichen die zentrale Rolle, die die Zunft seit Jahrhunderten in der Gemeinde spielt.

Gleichzeitig stand die Zukunft im Fokus: Die Gewinnung von Nachwuchsmitgliedern und neuen Funktionären wird als zentrale Herausforderung gesehen. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die neue Strukturen und Strategien entwickeln soll. Vorstandsmitglied Jürgen Nesensohn brachte es auf den Punkt: „Unser Verein lebt von der Vergangenheit, aber wir müssen neue Impulse setzen.“
Neue Ansätze für die Zukunft
Zu den geplanten Maßnahmen zählen verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und eine engere Einbindung von Unternehmen. Der Zunfttag zu Beginn des Jahres soll durch kleinere Veranstaltungen ergänzt werden, die die Präsenz der Zunft in der Gemeinde und darüber hinaus erhöhen sollen. Ziel ist es, junge Menschen für die Arbeit der Zunft zu begeistern und das Handwerk als attraktive Perspektive zu präsentieren.

Tradition und Geselligkeit
Wie gewohnt begann die Versammlung mit einer Messfeier in der Kirche St. Peter, einem festen Bestandteil der Zunfttradition. Zunftmeister Norbert Lampert zog ein positives Resümee über die Entwicklung des Vereins.
Auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz: Beim anschließenden Mittagessen im Restaurant Marktplatz wurde intensiv diskutiert, und das Preisjassen bot Gelegenheit, alte Geschichten aufleben zu lassen und neue Pläne zu schmieden. Für die Bewirtung während der Versammlung sorgten Jennifer und Rebecca, die mit viel Engagement für das leibliche Wohl der Gäste sorgten.

Mit einem Mix aus Tradition und Innovation beweist die Rankweiler Handwerkerzunft, dass sie nicht nur ihre Geschichte zu bewahren weiß, sondern auch die Herausforderungen der Zukunft aktiv angeht. So bleibt die Zunft ein lebendiger Teil des Rankweiler Gemeindelebens und ein Garant für die Bedeutung des Handwerks in Vorarlberg. VN-TK