„Die entgegengebrachte Wertschätzung freute mich“

Michael Hartmann wurde am Mittwoch als Bürgermeister von Nenzing angelobt. Im Interview erzählt er über die ersten Tage im neuen Amt.
Am Mittwoch dieser Woche war in Nenzing die konstituierende Sitzung. War das ein emotionaler Moment?
Hartmann Sehr emotional. Erstens ist alles neu, dann diese überwältigende Zustimmung. Man sieht, dass die Bevölkerung sehr interessiert ist. Was mich sehr gefreut hat ist, dass meine Familie dabei war. Meine Frau, meine Kinder, meine Eltern und mein Bruder mit seiner Familie. Auch das Dabeisein vieler Bürgermeisterkollegen aus den umliegenden Gemeinden und Städten sowie die Vereine, die mir und der gesamten Gemeindevertretung ihre Wertschätzung entgegengebracht haben, hat mich gefreut.
Was sind die ersten anstehenden Aufgaben?
Hartmann Eine der ersten Aufgaben ist das Kennenlernen der Mitarbeiter mit ihren Abteilungen. Das Kennenlernen und Zuhören ist im Moment das Wichtigste. Dann wird besprochen, welche Projekte momentan laufen und erst abgeschlossen werden müssen. Welche Projekte wurden schon beschlossen und müssen noch umgesetzt werden. Was aber jedoch im Moment das Wichtigste ist: sind die finanziellen Ressourcen dafür noch vorhanden und wie können die finanziellen Mittel für neue Projekte gesichert werden.

Welche persönliche „Handschrift“ soll Ihre Funktion prägen? Wie möchten Sie das Bürgermeisteramt angehen?
Hartmann Dieses Amt ist so vielfältig, dass die Gefahr besteht, sich an zu vielen Schauplätzen aufzuhalten und mitzureden. Wichtig für mich wird sein, die finanzielle Lage im Auge zu behalten und möglichst viele Mittel zu lukrieren, um unseren Standard aufrecht zu halten und wenn möglich auch noch auszubauen, damit künftige Generationen weiterhin vom bereits Geschaffenen profitieren können. Ich habe in meinem Team sehr viele engagierte MitarbeiterInnen und Mitarbeiter, die sich um die verschiedensten Projekte kümmern. Diese möchte ich bestmöglich unterstützen, damit sie ihre Stärken ausbauen und ihre Ziele erreichen können.
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Wo setzen Sie mittelfristig Schwerpunkte? Welche Projekte sollen beispielsweise in fünf Jahren umgesetzt sein?
Hartmann Der Ausbau und die Sanierung von Volks- und Hauptschule sollten bis dahin abgeschlossen sein. Eine große Herausforderung ist die Situation von Volksschule, Kindergarten und Feuerwehr in den Parzellen. Die Installierung eines Jugendrates, damit sie sich selbst ihre Möglichkeiten erarbeiten können, soll ebenfalls wie die Forcierung von Kooperationen in der Region und auch in der Gemeinde selbst umgesetzt sein.
Bürgermeister zu sein, ist für viele Menschen keine erstrebenswerte Aufgabe. Was hat Sie persönlich gereizt?
Hartmann Ich habe schon sehr viel in meinem Leben erreicht und möchte das bisher Gelernte in unsere Gemeinde einbringen. Ich bin gerne im Austausch mit Menschen und möchte gestalten. Wenn ich weiß, dass meine Kinder und Enkelkinder keine großen Sorgen haben, dann geht es mir auch gut. Wenn es meiner Umgebung und den Menschen um mich herum gut geht, dann bin ich zufrieden.
Noch eine private Frage: Woraus schöpfen Sie Kraft und Energie für einen oftmals schwierigen und stressigen Job?
Hartmann Meine Kraft und Energie schöpfe ich aus der Natur. Ich liebe ausgedehnte Wanderungen in unseren wunderschönen Bergen. Ein langer Spaziergang allein im Wald macht meinen Kopf frei. Beim Eisbaden oder kalt duschen kräftige ich meine Widerstandskraft. Regelmäßiges Meditieren schafft innere Ruhe und hilft mir, mich auf meine Ziele zu fokussiere. EM
zur person
GEBOREN 7. Jänner 1970
FAMILIE Priska, drei Kinder, zwei Enkel
BERUFE Tischler, Trafikant
HOBBY Wandern, Schwimmen, Radfahren, Lesen