Barrierefreier Zugang zur Basilika in Planung

Der Liebfrauenberg in Rankweil soll durch bauliche Maßnahmen zu einem nachhaltig zugänglichen Kultur- und Begegnungsort entwickelt werden.
Rankweil Der Liebfrauenberg in Rankweil zählt zu den bedeutendsten Kultur- und Pilgerstätten Vorarlbergs. Die Basilika, hoch über dem Ort gelegen, prägt nicht nur das Ortsbild, sondern auch das kulturelle und spirituelle Leben der Region. Um den Berg für alle Generationen dauerhaft zugänglich und erlebbar zu machen, haben die Marktgemeinde Rankweil, die katholische Pfarre sowie die Diözese Feldkirch eine umfassende Entwicklungsstrategie ins Leben gerufen.

Ziel ist es, den Liebfrauenberg nachhaltig weiterzuentwickeln, seine historische Substanz zu bewahren und ihn als offenen Ort für Begegnung und Besinnung zu stärken.
Barrierefreiheit als zentrale Maßnahme
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Zugänglichkeit. Der steile Anstieg zur Basilika stellt vor allem für ältere Menschen, Familien mit Kinderwägen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität eine große Hürde dar. Um Abhilfe zu schaffen, wird derzeit intensiv an einer barrierefreien Erschließung gearbeitet.

Geprüft werden unterschiedliche Varianten – darunter auch ein Aufzug innerhalb des Berges. Parallel dazu werden weitere Lösungen unter Einbindung von Experten für barrierefreies Bauen untersucht. Ziel ist eine dauerhafte und gleichzeitig landschaftsschonende Lösung, die den Zugang zur Basilika für alle ermöglicht.
Sanierung der Basilika
Neben der Barrierefreiheit steht die Generalsanierung der Basilika im Fokus. Die jahrhundertealte Bausubstanz soll langfristig gesichert und in einen zeitgemäßen Zustand überführt werden. Auch der Kirchplatz vor der Basilika wird neu gestaltet. Im Mittelpunkt stehen eine harmonische Platzarchitektur sowie funktionale Verbesserungen. Dazu zählen: Neue Sitzmöglichkeiten, schattenspendende Bäume, Blumen- und Grüninseln, moderne Beleuchtung und Witterungsschutz. Damit soll ein einladender Ort entstehen, der gleichermaßen zum Verweilen wie zum Innehalten einlädt.

Auch der übrige Gebäudebestand am Liebfrauenberg wird in die Planungen integriert. Nicht-sakrale Bauten sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden – denkbar sind etwa Bildungs-, Kultur- oder Begegnungsräume.
Darüber hinaus erhalten die Gärten des Areals besondere Aufmerksamkeit. Die Pflege dieser Grünräume trägt wesentlich zur Atmosphäre des Ortes bei und macht den Liebfrauenberg auch zu einem naturnahen Erholungsraum für Einheimische und Besucher.

Häusle-Mosaik als Mahnmal im Fokus
Einen besonderen Stellenwert in der Strategie nimmt das sogenannte Häusle-Mosaik ein – ein Kunstwerk aus den 1950er-Jahren, das Teil des Kriegerdenkmals am Liebfrauenberg ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Gedenkobjekten dieser Zeit zeigt es nicht heroische Soldaten, sondern betont das Leid und die Trauer der Hinterbliebenen.
Im Zuge der Kulturfesttage „Von den letzten Dingen“ rückte das Mosaik 2024 erneut ins öffentliche Bewusstsein. Eine Sanierung ist für Mai und Juni 2025 geplant – rechtzeitig zum Gedenkjahr „80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg“.

Geordnete Umsetzung
Die gesamte Entwicklungsstrategie wird von einem breiten Netzwerk aus Gemeinde, Pfarre, Diözese und Fachleuten getragen. Zuständigkeiten sind klar geregelt, Finanzierungsmöglichkeiten werden gezielt ausgelotet. So wird sichergestellt, dass alle Maßnahmen denkmalgerecht, nachhaltig und mit Blick auf künftige Generationen umgesetzt werden – ohne die Identität dieses besonderen Ortes zu gefährden. VN-TK