Einblicke in den Alltag der nachhaltigen Landwirtschaft

Der Gemüsebau Meusburger in Koblach öffnet seine Türen.
Koblach Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Vorarlberg haben kürzlich zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe zum Tag der Offenen Türe geladen. Unter ihnen aus Koblach der Gemüsebau Meusburger, welcher sich nun seit beinahe 40 Jahren dem Anbau und deren Vermarktung verschrieben hat.

Das zehnköpfige Team, allen voran Alexandra und Jürgen Meusburger, Vater Leopold und Mama Rita standen den interessierten Besuchern Rede und Antwort.

Kurze Wege und frische Ware
Bei einer Führung durch Leopold Meusburger erfuhr man, was sich hier im Betrieb Koblach-Au so alles abspielt. Auf 24 Hektar Ackerland – alles in unmittelbarer Umgebung – wird saisonal verschiedenes Gemüse, Salate, Lagergemüse, Fruchtgemüse, Urdinkel etc. angebaut. Die Produkte von Meusburgers finden auf kurzem Weg zum Konsumenten. Der Großteil wird im modern ausgestatteten Hofladen angeboten, oder auf regionalen Märkten verkauft. Der Hofladen bietet die Möglichkeit, werktags von 7 bis 19 Uhr und samstags von 7 bis 13 Uhr, unkompliziert Einkäufe zu tätigen.

Entgegen der EU-Verordnung darf bei Meusburger als Selbstvermarkter die Gurke auch mal krumm sein, was natürlich den Ausschuss der Ware auf ein Minimum senkt. Fallweise kleine optische Mängel werden toleriert und als zweite Wahl deklariert. Die Qualität darf jedoch darunter nicht leiden. Das „Ländle Gütesiegel“ stellt strenge Anforderungen an die Einhaltung der Regionalität, der Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und der Duldung von unangemeldeten Kontrollen.

Moderner Maschinenpark
Beeindruckend war die Ausführungen von Seniorchef Leopold Meusburger, welcher 1986 von der Viehwirtschaft auf Gemüsebau umgesattelt ist. Er verwies auf einen nostalgisch anmutenden Wendepflug mit einer Länge von knapp 2,50 Metern, welcher bis zum Jahre 1966, gezogen von zwei Pferden, von ihm selbst verwendet wurde. An einem Tag konnte lediglich ein halber Hektar gepflügt werden, was einer Furchenlänge von 25 Kilometern entspricht. Daneben präsentierte er einen massiven, 150 PS starker Traktor, an dessen Ende ein riesiger Pflug angedockt ist. Dieser benötigt für dieselbe Fläche lediglich ca. 30 Minuten.

Jürgen Meusburger und sein Vater – beide handwerklich geschickt – nehmen Adaptierungen an den Gerätschaften selbst vor. Der Seniorchef meinte: „Leute wundern sich, wenn nach der Neuanschaffung eine sündteure Maschine zuerst den Weg in die Werkstatt findet, um mit dem Winkelschleifer eine Anpassung zu erfahren.“ Trotz modernster Technik ist eine einfache, vor vielen Jahren vom Senior konstruierte Unkrautmaschine noch heute in Verwendung. Von Hand wird diese zwischen den Pflanzen geführt und schabt dabei das Unkraut zur Oberfläche. ALO


