“Werke von großem, kunsthistorischen Wert”

Südtiroler Firma restaurierte Apostelfiguren aus der Tschaggunser Kirche.
Tschagguns “Die Apostelfiguren der Pfarr- und Wallfahrtskirche Tschagguns befinden sich jetzt wieder in einem wunderbaren Zustand.” Die Freude darüber steht dem Pfarrmoderator des Pfarrverbandes Mittleres Montafon, Hans Tinkhauser ins Gesicht geschrieben. Ursprünglich waren die Aposteldarstellungen bunt. Aber in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt wurden sie in den Zustand nach der letzten Restaurierung zurückversetzt. Die Apostel kommen angeblich aus einem Kloster in der Nähe von Passau. Die Problematik war, die Figuren hatten im Klosterkeller, wo sie aufbewahrt worden waren, erheblich unter einem Hochwasser gelitten.

Angeschafft hat die Apostel der Vorgänger von Pfarrmoderator Hans Tinkhauser, Peter Bitschnau, Pfarrer von Tschagguns in den Jahren 1983 bis 2017. Anfänglich hielt sich die Begeisterung für die Aposteldarstellungen in Grenzen. Aber jetzt, seit die Figuren durch die Brunecker Firma Pescoller wieder restauriert sind, seien sie “natürlich kunsthistorisch von großem Wert”. Kunstexperten hätten dies der Pfarre Tschagguns bestätigt. Die Erholung in Südtirol hat ihnen so gut getan, dass sie nicht wiederzuerkennen sind.” Die Kosten für die Restaurierung betragen fast 70.000 Euro. An den Kosten beteiligen sich das Bundesdenkmalamt, die Diözese Feldkirch und die Pfarre Tschagguns, die gemeinsam mit den Pfarrgemeinden Silbertal, Schruns, Gantschier und Vandans den Pfarrverband Mittleres Montafon bildet. Die Pfarre Tschagguns hat den Hauptteil der angefallenen Kosten zu tragen – ungefähr 70 Prozent.

Martyrium erlitten
Die Apostel seien die Pfeiler der Kirche und auf die Apostel sei die Kirche gegründet, machte der Seelsorger aufmerksam. “Der Auftrag, den wir als Kirche haben, übernehmen wir von den Aposteln. Wenn du in die Lateranbasilika, die Kathedrale des Bistums Rom kommst, fallen die massiven Apostelfiguren links und rechts auf. Die Apostel haben einen spirituellen Hintergrund und möchten uns etwas vermitteln. Sie haben ja eigentlich alle das Martyrium erlitten”, teilte Hans Tinkhauser mit. Die Apostel würden auf Christus hinweisen. Sie seien ihm treu geblieben bis in den Tod. “Zum Apostel Petrus hat Christus gesagt: Du bist der Fels. Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen. Simon (Petrus) war der erste Papst”, führte der Pfarrmoderator weiter aus.

Für die Tschaggunser Pfarr- und Wallfahrtskirche werde man sich nach Angaben Hans Tinkhausers “ein Gesamtkonzept überlegen müssen”. Es werde sich dann zeigen, wie man die Aposteldarstellungen stellen werde. Was den Priester im Zusammenhang mit der Restaurierung besonders berührt hatte, war, dass die Amtseinführung des neuen Papstes Leo des 14. und die Rückbringung der “neuen” Apostel ins Montafon zusammengefallen war. “Es ist uns noch einmal bewusst geworden, wir haben die Verkündigung Christi. Die Apostel haben Christus verkündet. Und der Papst muss Christus verkünden. Und wir als Pfarrgemeinde müssen auch Christus verkünden. Das ist der Auftrag, den wir, eigentlich alle haben”, erklärte Hans Tinkhauser. SCO

