Baustellen-Alarm in Feldkirch: Warum sich der Aufbau der Behelfsbrücke verzögert und was stattdessen gemacht wird

Vor dem Feldkircher Landesgericht bleibt es spannend: Der nächste Abschnitt für den geplanten Abriss der Montfortbrücke steht bevor – allerdings mit Verzögerung.
Darum geht’s:
- Baubeginn für Behelfsbrücke in Feldkirch steht bevor.
- Modulare Stahlkonstruktion wird eingesetzt.
- Verzögerung durch Lieferschwierigkeiten.
Feldkirch Eigentlich hätte heute der Startschuss für die nächste große Bauetappe vor dem Feldkircher Landesgericht fallen sollen: Die ersten Teile der Behelfsbrücke, die während der Bauzeit die alte Montfortbrücke ersetzen soll, sind heute eingetroffen. Bereits in den frühen Morgenstunden rückte ein Schwertransporter an – an Bord die einzelnen Brückenelemente, die nun zur Montage vorbereitet wurden.

Modulares System
Zum Einsatz kommt dabei das modulare System “Goliath” des österreichischen Brückenbauers Waagner-Biro. Hierbei handelt es sich um eine robuste Stahlkonstruktion, die aus mehreren Fertigteilen zusammengesetzt wird. Je nach Bedarf können diese sogenannten Module bis zu einer Spannweite von 40,5 Metern aneinandergeschraubt werden – ganz ohne zusätzliche Stützen.

Für die Behelfsbrücke in der Montfortstadt wird dieses Maß voll ausgenutzt: “Jeder der insgesamt vier erforderlichen Stahlträger besteht aus je drei Einzelelementen mit einer Länge von jeweils 13,5 Metern”, erklärt Markus Längle von der Firma Wilhelm+Mayer. Auch die Breite lässt sich modular anpassen. “In Feldkirch kommen wir mit den vier Stahlträgern und den dazugehörigen Leitschienen auf eine Brückenbreite von etwa 10,5 Metern”, lässt Längle wissen.

Fehlende Teile
Er selbst ist als Polier auf der Baustelle tätig und sorgt dafür, dass alles reibungslos verläuft. Allerdings machten ihm heute Lieferschwierigkeiten einen Strich durch die Rechnung. “Ursprünglich war geplant, die ersten Brückenelemente miteinander zu verbinden, den daraus resultierenden Stahlträger auf die Brückenwiderlager zu heben und anschließend fertig zu montieren”, erzählt er.

Um die Bauteile zu verschrauben, sind jedoch spezielle Verbindungsteile nötig – und genau die befinden sich im Lieferverzug. Unterkriegen ließ sich die fleißige Mannschaft auf der Montfortbrücke davon aber nicht. “Wir haben die ersten drei Module bereits auf der Montfortbrücke positioniert und im Laufe des Tages mit der Montage der Leitschienen und der Brückenauflager begonnen”, meint Längle.

Seiner Einschätzung nach wird die verspätete Lieferung noch rechtzeitig eintreffen, um morgen mit den ursprünglich geplanten Arbeiten beginnen zu können. “Wenn alles gut läuft, kann dann am Abend der erste fertig installierte Stahlträger bestaunt werden”, freut sich der Polier.

Brückengeschichte trifft Zukunft
Mit den Arbeiten an der Behelfsbrücke rückt auch das große Ziel des Projekts ein Stück näher: der Neubau der Montfortbrücke – eine sichere und moderne Verbindung, die der Stadt Feldkirch auf Jahrzehnte hin dienen soll. Damit schreibt die Montfortbrücke ein weiteres Kapitel ihrer über 120-jährigen Geschichte. Seit der Errichtung der ursprünglichen Kaiser-Franz-Joseph-Brücke im Jahr 1904 war der Übergang über die Ill ein entscheidender Verbindungsweg nach Tisis. Die heutige Montfortbrücke entstand 1975. Nun wird sie erneut ersetzt, um den Anforderungen in einer Zeit zunehmender Unwetter und Starkregenereignisse gerecht zu werden. Die Behelfsbrücke selbst soll dabei bis zum Sommer 2026 in Betrieb bleiben, bevor sie im Zuge der finalen Arbeiten wieder abgebaut wird.