“Bärger” ehren ihren Schutzpatron

Heimat / 20.08.2025 • 11:20 Uhr
Der Feldkircher Domorganist Johannes Hämmerle (l.), ein gebürtiger Dornbirner und der Montafoner Thomas Schuler stellten Interessierten die Orgel von Johann Michael Grass in der Pfarrkirche Bartholomäberg vor.
Johannes Hämmerle (l.), ein gebürtiger Dornbirner und der Montafoner Thomas Schuler stellten Interessierten die Orgel in der Pfarrkirche Bartholomäberg vor.sco

Auf die kürzliche Orgelführung folgt am Bartholomäberg das Patrozinium Bartholomäus.

Bartholomäberg In der Zeit um das Jahr 1100 war Bartholomäberg die erste Pfarre im Montafon, urkundlich mit 1350. Am kommenden Sonntag (24. August) versammelt sich die Pfarrgemeinde Bartholomäberg zu ihrem Patrozinium Bartholomäus, das auf den in Bartholomäberg und Silbertal betriebenen Bergbau hinweist. Das Festhochamt beginnt um 10 Uhr und wird vom Kirchenchor Bartholomäberg musikalisch mitgestaltet. Ab ca. 11 Uhr steigt auf dem Generationenplatz bei der Kirche das Pfarrfest (bei ungünstiger Witterung im Gemeindesaal). Zum Frühschoppen spielt die Harmoniemusik Bartholomäberg. Für Speis und Trank ist gesorgt. In der Reihe „Luaga, Losna & Stuna“ wird schon heute, Donnerstag (21. August), um 16 Uhr in der Pfarrkirche Bartholomäberg eine Kirchenführung mit Gabi Juen angeboten. Weitere Kirchenführungen werden bis 2. Oktober jeden Donnerstag, ab 16 Uhr stattfinden. Wenn zur Beginnzeit keine Besucherinnen und Besucher anwesend sind, fällt die Führung aus. Eine Anmeldung ist über montafon.at/events möglich. Der Eintritt ist frei, freiwillige Spenden werden dankbar entgegengenommen.

Übung macht den Meister, wird in ein paar Jahren das Motto lauten.
Übung macht den Meister, wird in ein paar Jahren das Motto lauten.

Domorganist zu Gast

Letzthin war die Pfarrkirche Bartholomäberg Schauplatz einer besonders interessanten Orgelführung: Der Stand Montafon als Veranstalter des Musikfestivals Montafoner Resonanzen, Montafon Tourismus als Organisator und Kurator Markus Felbermayer konnten dafür den Organisten am Feldkircher Dom, Johannes Hämmerle gewinnen. Nach der Begrüßung durch Markus Felbermayer meinte der gebürtige Dornbirner, der an der Musikuniversität in Wien Orgel, Cembalo und Kirchenmusik studiert hat: “Mir ist es immer eine ganz große Freude hierher zu kommen an diesen wirklich wunderschönen Ort, in diese Barockkirche und natürlich an das herausragende Instrument, das wir hier haben. Am Bau und der Einrichtung dieses Gotteshauses seien viele Menschen beteiligt gewesen. “Ich glaube, wir sehen, dass sie alle mit sehr viel Können, Liebe und gutem Geschmack am Werk waren. Was diesen Raum auszeichnet, ist, wie schön hier alles zusammen passt; er ist reich eingerichtet und doch nicht überladen”, meinte der Musiker. Genau in diesem Sinne habe es nach seiner Vermutung weitergehen sollen, als im Jahr 1792 mit dem Bau der Orgel ein vorübergehender Schlusspunkt gesetzt wurde. Architektonisch passe sie genau in diese Zeit hinein. Der Betrachtende sehe, dass sich die Eleganz des Spätbarocks mit der Verspieltheit des Rokoko verbindet. Es gebe Elemente aus beiden Stilrichtungen.

Auch die Jüngsten lauschten bei der Orgelführung in der Pfarrkirche Bartholomäberg den vielen unterschiedlichen Klängen.
Die Besucher lauschten bei der Orgelführung den vielen unterschiedlichen Klängen.

Originale Barockorgel

Mit dem Bau der Instrumentenkönigin hätten die Bärger den angesehenen Orgelbauer Johann Michael Grass beauftragt. Dieser habe aus der Nähe gestammt, sei aber schon damals in der Schweiz tätig gewesen, wo er sich niedergelassen habe. Seine engen Verbindungen in die Heimat und gerade auch nach Bartholomäberg habe er aufrecht erhalten. Die Orgel habe die Jahrhunderte fast unverändert überstanden. Vor gut 50 Jahren sei das Instrument renoviert und restauriert worden. “Seither hat es viele angezogen, um den Klang und die Spielweise einer originalen Barockorgel hier studieren zu können”, so Johannes Hämmerle. Thomas Schuler hat den mehrfachen Preisträger bei Wettbewerben bei der Orgelführung am Bartholomäberg unterstützt. Beide musizierten dabei auch gemeinsam – Johannes Hämmerle an der Orgel, Thomas Schuler am Violoncello. Zum Abschluss der Führung konnten alle Interessierten das Instrument aus nächster Nähe besichtigen. SCO

Der Feldkircher Domorganist Johannes Hämmerle (r.) und der Montafoner Thomas Schuler stellten Interessierten die Orgel von Johann Michael Grass in der Pfarrkirche Bartholomäberg vor.
Der Feldkircher Domorganist Johannes Hämmerle (r.) und der Montafoner Thomas Schuler stellten Interessierten die Orgel von Johann Michael Grass in der Pfarrkirche Bartholomäberg vor.
Übung macht den Meister, wird in ein paar Jahren das Motto lauten.
Übung macht den Meister, wird in ein paar Jahren das Motto lauten.
Jung und Alt entlockten der Orgel den einen oder anderen Ton.
Jung und Alt entlockten der Orgel den einen oder anderen Ton.
Nach der Orgelführung waren die Besucherinnen und Besucher derselben eingeladen, die Instrument aus nächster Nähe zu betrachten und dieser den einen oder anderen Ton zu entlocken.
Nach der Orgelführung waren die Besucherinnen und Besucher derselben eingeladen, die Instrument aus nächster Nähe zu betrachten und dieser den einen oder anderen Ton zu entlocken.
Thomas Schuler unterhielt sich im Anschluss an die Orgelführung mit Interessierten.
Thomas Schuler unterhielt sich im Anschluss an die Orgelführung mit Interessierten.
Die Pfarrkirche Bartholomäberg liegt auf 1087 Metern Seehöhe und ist weithin sichtbar.
Die Pfarrkirche Bartholomäberg liegt auf 1087 Metern Seehöhe und ist weithin sichtbar.
Die Orgelempore durfte nach der Orgelführung besucht werden.
Die Orgelempore durfte nach der Orgelführung besucht werden.
Das Sakralbauwerk ist mit bedeutenden Kunstschätzen ausgestattet.
Das Sakralbauwerk ist mit bedeutenden Kunstschätzen ausgestattet.
Pfarrer Johann Franz Marent legte im Mai 1729 den Grundstein zur neuen barocken Pfarrkirche.
Pfarrer Johann Franz Marent legte im Mai 1729 den Grundstein zur neuen barocken Pfarrkirche.
Schrein und Flügel des spätgotischen Hochaltars (Knappenaltar).
Schrein und Flügel des spätgotischen Hochaltars (Knappenaltar).
In der Bildmitte ist der St. Anna- oder Knappenaltar zu sehen, der nach der Überlieferung von den hiesigen Bergknappen gestiftet worden sein soll.
In der Bildmitte ist der St. Anna- oder Knappenaltar zu sehen, der nach der Überlieferung von den hiesigen Bergknappen gestiftet worden sein soll.