Traditions-Torkel erstrahlt nach umfassender Sanierung

Vieles ist neu in der historischen Mosterei.
Feldkirch Der Duft von frisch gepressten Äpfeln liegt wieder in der Luft. Die Mosterei im Torkel Altenstadt hat geöffnet und lädt alle ein, an der Tradition teilzunehmen. Samstags herrscht reges Treiben: Körbe voller Äpfel und Birnen werden angeliefert, gewaschen und zu Süßmost verarbeitet. Doch bevor die Saison starten konnte, waren wieder erhebliche Vorarbeiten nötig – Arbeiten, die man dem alten Torkel nicht ansieht.

Bereits im Jänner rückten die Handwerker an. Der Holzboden im Obergeschoss war in die Jahre gekommen, teils marode und an manchen Stellen sogar einsturzgefährdet. An den Transport mit einem Hubwagen war längst nicht mehr zu denken. Um Sicherheit und Atmosphäre zu bewahren, entschied man sich, auch den neuen Boden aus Holz zu fertigen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der obere Stock strahlt nun in neuem Glanz, ohne dass der Charakter des Gebäudes verloren gegangen wäre.

Viele musste erneuert werden
Im Frühjahr folgte die nächste große Etappe. Zunächst war nur vorgesehen, den Boden im Erdgeschoss auszubessern, um Löcher und Unebenheiten zu beseitigen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass es damit nicht getan war. Die Sanierer entdeckten, dass auch die Kanalisation für das Waschwasser der Äpfel erneuert werden musste. Kurzerhand wurde ein neuer Kanal verlegt, ein „Gulli“ gesetzt und schließlich eine Betonplatte gegossen. Damit ist der Boden nun nicht nur eben und sicher, sondern auch für die intensiven Belastungen der Most-Saison bestens gerüstet.

Als letztes sichtbares Zeichen der Erneuerung wurden im Sommer schließlich auch die beiden Eingangstore ausgetauscht. Sie bestehen, ganz in der Tradition des Hauses, wieder aus Holz und fügen sich harmonisch ins Gesamtbild des Torkels ein. „Wir wollten die alte Bauweise bewahren und den urigen Charakter nicht verlieren“, heißt es aus den Reihen der engagierten Helferinnen und Helfer, die viele Arbeitsstunden in die Renovierung gesteckt haben.
Seit August läuft die Most-Saison nun wieder auf vollen Touren. Auch wer keine eigenen Äpfel mitbringt, kommt auf seine Kosten: Direkt in der Mosterei gibt es den Süßmost frisch ab Presse zu kaufen.
Rund um die Uhr gibts Most
Eine kleine, aber feine Neuerung macht das Angebot in diesem Jahr noch attraktiver. Vor der Mosterei wurde ein „SB-Hüttle“ eingerichtet, das rund um die Uhr zugänglich ist. Hier können Kundinnen und Kunden – solange der Vorrat reicht – gekühlten Süßmost erwerben, und das auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Der 24/7-Service erfreut sich bereits in den ersten Wochen großer Beliebtheit und zeigt, dass Tradition und moderne Bedürfnisse durchaus Hand in Hand gehen können.

Die Saison endet traditionell am Samstag, 25. Oktober. Den krönenden Abschluss bildet wie jedes Jahr das große Mostfest am Sonntag, 26. Oktober, zu dem die Bevölkerung herzlich eingeladen ist. Dann verwandelt sich der Torkel in einen lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt, bei dem nicht nur der frisch gepresste Most, sondern auch Geselligkeit und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. BP


