MINT-Workshop: Kinder bauen Taschenradios und erleben Radiogeschichte hautnah

Zum Jubiläum: Workshop zeigt Radiogeschichte und lässt Kinder selbst löten.
Rankweil Die Erfindung des Radios hat vor hundert Jahren die Welt verändert. Am 1. Oktober 1924 nahm die Radio-Verkehrs-AG in Österreich als erste öffentliche Rundfunkgesellschaft ihren Sendebetrieb auf. Was damals noch ein technisches Wunder war, ist heute für viele fast selbstverständlich. Trotz Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon und trotz Smartphones, Tablets und Notebooks hören noch immer rund sechs Millionen Menschen täglich Radio.

Im Zeitalter der digitalen Medien ist es kaum mehr vorstellbar, dass sich ganze Familien früher abends rund um große hölzerne Radiogeräte versammelten. Dort lauschten sie Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen oder Nachrichten, die durch die unsichtbaren Wellen direkt ins Wohnzimmer gelangten. Das Radio brachte die große Welt nah heran und war Teil des Alltags.

An diese Faszination knüpfte der MINT-Workshop in der Region Vorderland/am Kumma mit dem Motto: “Mein selbstgebautes Taschenradio” an. Zwei Termine waren schnell ausgebucht, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete ein Mix aus Geschichte, Technik und Praxis. Bevor die Kinder und Jugendlichen selbst Hand anlegten, erzählten Ing. Manfred Mauler, OE7AAI, Landesleiter des Österreichischen Versuchssenderverbandes Tirol, und Marco Hartmann, OESMHV, Landesverbandsleiter Vorarlberg, von den technischen Meilensteinen, Hörgewohnheiten vergangener Jahrzehnte und ihren eigenen Kindheitserinnerungen. Dabei wurde klar, wie sehr das Radio Generationen geprägt hat.

Dann kam der praktische Teil. Nach einer Einführung in die Technik des Lötens, wichtigen Hinweisen zur Sicherheit und den grundlegenden Tipps für den Umgang mit dem Bausatz konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Lötkolben und Bauteilen greifen. Schritt für Schritt entstanden kleine Taschenradios, die schließlich echte Sender empfingen. Für viele war es ein besonderer Moment, als aus dem selbstgebauten Gerät tatsächlich Musik und Stimmen erklangen.
Die Begeisterung war groß, und am Ende des Workshops durften alle stolz ihr eigenes Taschenradio mit nach Hause nehmen. Der Dank galt den ehrenamtlichen Funkamateuren, die mit viel Engagement, Geduld und Leidenschaft dafür sorgten, dass Radiogeschichte auf eine ganz praktische Weise lebendig wurde. VN-TK