Marlene verführt und mahnt zum Frieden

Heimat / 27.10.2025 • 12:53 Uhr
Ein Hauch von Weltstar: Mit Eleganz und starker Bühnenpräsenz ließ Susanna Ackermann den Mythos Marlene lebendig werden.
Ein Hauch von Weltstar: Mit Eleganz und starker Bühnenpräsenz ließ Susanna Ackermann den Mythos Marlene lebendig werden.Henning Heilmann

Musiktheater “Engel der Dämmerung” im Theater am Saumarkt riss das Publikum mit.

Feldkirch Mit stehenden Ovationen bis zur letzten Vorstellung am Sonntag wurde das Musiktheater “Engel der Dämmerung. Marlene Dietrich” vom Freien Theater Kopernikus im ausverkauften Theater am Saumarkt vom begeisterten Publikum gefeiert.

Prominente Gäste: Unter den Besucherinnen: Helga Fritz, Elisabeth Pucher und Peter Xander.
Prominente Gäste: Unter den Besucherinnen: Helga Fritz, Elisabeth Pucher und Peter Xander.

Symbol für Freiheit

Im Zentrum stand die Schauspielerin und Sängerin als glamouröse und verführerische, weltweit erfolgreiche Stilikone und zugleich Symbol für Freiheit, Eleganz und Rebellion. Die “unbestrittene Herrscherin des Verlangens”, dargestellt von Susanna Ackermann, gibt in dem gefeierten Musiktheater ihre großen Hymnen wie “Auf der Reeperbahn”, “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt”, “Ich werde dich lieben” und “I wish you love” zum Besten. Auch das hebräische “Shir Hatan”, das Marlene Dietrich in Tel Aviv sang, erklingt. Das unvergessliche “Sag mir, wo die Blumen sind” ist ein sanfter Schrei nach Frieden und Freiheit und hat durch das aktuelle Weltgeschehen neue Aktualität erlangt. An der Seite von Marlene Dietrich tritt im Musiktheater Karl Müller als Schauspieler auf.

Bernhard Klas (Klarinette/Saxofon) verlieh vielen Songs eine noch gefühlvollere Note.
Bernhard Klas (Klarinette/Saxofon) verlieh vielen Songs eine noch gefühlvollere Note.

Marlene Dietrich wurde von Joseph Goebbels umworben, ging aber von Anfang an auf Distanz zu Hitler-Deutschland: “Ich liebe mein Heimatland. Aber ich hasse die Nationalsozialisten. Ich bin keine Vaterlandsverräterin. Ich bin eine Freundin der Freiheit und Humanität”, erklärte sie. Sie bot den Nazis Paroli und kehrte Hitler bewusst den Rücken zu. Sie sprach aus, was viele nicht wagten, fand in den USA Schutz vor dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und unterstützte die amerikanischen Truppen. Sie war die erste Deutsche, die nach dem Krieg in Israel auftreten durfte, und sie äußerte sich klar zum Holocaust: “Wir wussten genau, was mit den Juden passierte!” Das Musiktheater von Torsten Fischer und Herbert Schäfer unter der Regie von Barbara und Karl Müller, das im Theater am Saumarkt Premiere feierte, ruft Weltstar Marlene Dietrich ganz bewusst im Gedenkjahr “80 Jahre Kriegsende 2. Weltkrieg” in Erinnerung.

Erinnerung im Gedenkjahr – das Stück ruft den Weltstar im Zeichen von „80 Jahre Kriegsende“ in Erinnerung.
Erinnerung im Gedenkjahr – das Stück ruft den Weltstar im Zeichen von “80 Jahre Kriegsende” in Erinnerung.

Im Mittelpunkt stehen die Diva, die Rebellin und die zerbrechliche, einsame Marlene. Ihre Mutter verstarb bereits im November 1945, kurz nach Kriegsende. Das letzte Jahrzehnt ihres Lebens bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 verbrachte Marlene Dietrich zurückgezogen in einem Pariser Appartement, tabletten- und alkoholabhängig verließ sie ihre Wohnung nicht mehr – eine Zeit, die ebenfalls im Musiktheater thematisiert wird. Musikalisch begleitet werden die Songs von Marco Schädler (Klavier), Bernhard Klas (Klarinette/Saxofon), Martin Egert (Kontrabass) und Mario Söldi (Schlagzeug). Weitere Gastspiele des Musiktheaters finden am Samstag, den 17. Jänner 2026, um 20 Uhr im Remise Bludenz sowie in der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol statt.

Standing Ovations: Mit begeistertem Applaus feierte das Publikum die letzte Vorstellung des Musiktheaters „Engel der Dämmerung“ im ausverkauften Theater am Saumarkt.
Standing Ovations: Mit begeistertem Applaus feierte das Publikum die letzte Vorstellung des Musiktheaters “Engel der Dämmerung” im ausverkauften Theater am Saumarkt.

Ausverkaufter Saal

Zu den zahlreichen Gästen der insgesamt sechs Vorstellungen im Theater am Saumarkt zählten die Ortsvorsteherin Tisis und Innenstadt Elisabeth Pucher, Lisbeth Bischoff, Helga Fritz, Peter Xander sowie der PanArt-Maler Matthias “Masu” Baumgartner. HE

Zwischen Licht und Schatten: Die Inszenierung zeigte Marlene Dietrich als Diva, Rebellin und zerbrechliche Frau zugleich.
Zwischen Licht und Schatten: Die Inszenierung zeigte Marlene Dietrich als Diva, Rebellin und zerbrechliche Frau zugleich.
Friedensbotschaft im Fokus: Das Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ erhielt angesichts der Weltlage neue Aktualität.
Friedensbotschaft im Fokus: Das Lied “Sag mir, wo die Blumen sind” erhielt angesichts der Weltlage neue Aktualität.
Musikalische Hommage: Klassiker wie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Sag mir, wo die Blumen sind“ sorgten für Gänsehaut.
Musikalische Hommage: Klassiker wie “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt” oder “Sag mir, wo die Blumen sind” sorgten für Gänsehaut.
Glanz und Tiefgang: Susanna Ackermann beeindruckte als glamouröse wie verletzliche Marlene Dietrich.
Glanz und Tiefgang: Susanna Ackermann beeindruckte als glamouröse wie verletzliche Marlene Dietrich.
Starkes Bühnen-Duo: An der Seite von Susanna Ackermann (Marlene Dietrich) spielte Karl Müller – prägnant und pointiert.
Starkes Bühnen-Duo: An der Seite von Susanna Ackermann (Marlene Dietrich) spielte Karl Müller – prägnant und pointiert.
Die Inszenierung erinnerte eindrucksvoll an Dietrichs klare Distanz zu Hitler und den Nationalsozialisten.
Die Inszenierung erinnerte eindrucksvoll an Dietrichs klare Distanz zu Hitler und den Nationalsozialisten.
Publikumsmagnet: Sechs ausverkaufte Vorstellungen bestätigten die Faszination Marlene Dietrichs bis heute.
Publikumsmagnet: Sechs ausverkaufte Vorstellungen bestätigten die Faszination Marlene Dietrichs bis heute.