Die Welt der Wissenschaft zu Gast im Montafon

Heimat / 28.10.2025 • 14:39 Uhr
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Das Gipfeltreffen wurde organisiert von Michael Kasper, Andreas Rudigier, Christoph Walser sowie Kai Ruffing und Robert Rollinger (v. l.). meznar.media

Das 7. Montafoner Gipfeltreffen in Schruns stand ganz im Zeichen von Bergen und Infrastruktur.

schruns Das Montafon war auch heuer im Herbst wieder Treffpunkt der internationalen Wissenschaft: Beim “7. Montafoner Gipfeltreffen” diskutierten Forscherinnen und Forscher aus aller Welt über das Verhältnis von “Bergen und Infrastruktur”. Die öffentliche Tagung in der Kulturbühne Schruns beleuchtete historische und aktuelle Perspektiven auf Wege, Brücken, Energie- und Versorgungsnetze in Gebirgsregionen – und deren Bedeutung für das Leben in den Bergen.

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Beim „7. Montafoner Gipfeltreffen“ trafen sich wieder internationale Wissenschaftler:innen in der Kulturbühne Schruns, um über „Berge und Infrastruktur“ zu diskutieren.

Organisiert wurde die Tagung von Christoph Walser (Montafoner Museen), Michael Kasper (vorarlberg museum), Robert Rollinger (Universität Innsbruck / Österreichische Akademie der Wissenschaften), Kai Ruffing (Universität Kassel) und Andreas Rudigier (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum).

Über das Leben im Gebirge

Im Mittelpunkt der zahlreichen Vorträge und Diskussionen stand die Frage, wie Infrastruktur das Leben in Bergregionen seit Jahrhunderten prägt – und wie sie es in Zukunft verändern wird. Dabei wurden Verbindungen von den Alpen bis zu Gebirgsregionen in den Anden, im Kaukasus und im Himalaya gezogen. “Die Tagung zeigte eindrucksvoll, wie sehr Verkehrs- und Versorgungsnetze nicht nur technische, sondern auch kulturelle und soziale Phänomene sind”, resümiert Christoph Walser vom Organisationskomitee.

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Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier und Standesrepräsentant Bgm. Daniel Sandrell bei der Eröffnung des Gipfeltreffens mit Wissenschaftler Robert Rollinger (Mitte).

Ein Höhepunkt des Programms war die Exkursion ins benachbarte Alpinarium Galtür. Dort wurden die langfristigen Auswirkungen von Infrastrukturprojekten im Hochgebirge diskutiert. Zudem stand die Geschichte des Zwangsarbeiterlagers im Silvrettadorf während des Zweiten Weltkriegs im Fokus – ein Thema, das die Verflechtung von technischer Erschließung und menschlichen Schicksalen eindringlich vor Augen führte.

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Forscherinnen und forscher aus aller Welt waren beim Gipfeltreffen zu Gast im Montafon.

Wissenschaft für alle

Wie schon in den vergangenen Jahren war das Gipfeltreffen auch heuer wieder öffentlich für alle Interessierten zugänglich. Ziel der Veranstaltung ist es, den wissenschaftlichen Austausch nicht nur innerhalb der Fachwelt, sondern auch mit der breiten Öffentlichkeit zu fördern. Das Montafoner Gipfeltreffen ist Teil der Initiative “Akademie in den Bundesländern” der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die wissenschaftliche Aktivitäten gezielt in die Regionen bringt und damit Forschung in kleineren Gemeinden sichtbar macht.

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Zu jedem Gipfeltreffen wird ein Tagungsband herausgebracht, der bei den Montafoner Museen erhältlich ist – auch von diesem Jahr wird es diesen Tagungsband wieder geben.

Die vielfältigen Perspektiven und lebhaften Diskussionen zeigten, wie aktuell und relevant das Thema Infrastruktur für Bergregionen weltweit ist. “Das Montafoner Gipfeltreffen hat sich als bedeutendes Forum etabliert, das wissenschaftliche Exzellenz mit regionaler Verwurzelung verbindet”, fasst Christoph Walser abschließend zusammen.