Zwischen Rezepten und Rückhand

Bludenz Als Martina Leidinger im Mai dieses Jahres die Leitung der Central-Apotheke in Bludenz übernommen hatte, war dies ein gut vorbereiteter Schritt. „Ich bin sehr zielgerichtet und konnte mir immer schon vorstellen, selbstständig zu werden“, sagt die 34-jährige Pharmazeutin. Die gebürtige Innsbruckerin ist sehr vielseitig interessiert und konnte sich schon früh für die unterschiedlichsten Themenbereiche begeistern: „Ich war immer eine gute Schülerin, da ich sehr gerne lerne. Als dann die Berufswahl anstand, überlegte ich mir zuerst, Medizin zu studieren.“ Schlussendlich entschied sie sich für das Studium der Pharmazie an der Universität Innsbruck: „Pharmazie war für mich die ideale Verbindung unterschiedlicher Fachrichtungen wie Medizin, Biologie und Chemie. Und es ist gleichzeitig ein Beruf, der sehr nahe an den Menschen herankommt“, sagt sie.

Wertvolle Teamarbeit

 Ihr Aspirantenjahr absolvierte Martina Leidinger in der Central-Apotheke in Bludenz. „Ich habe mich von Anfang an dort sehr gut aufgehoben gefühlt.“ Durch Petra Ertl-Vallaster, der vorigen Inhaberin, habe sie sogleich einen guten Einblick über die jeweiligen wirtschaftlichen Abläufe und strukturellen Anforderungen in der Apotheke bekommen, lobt sie ihre Vorgängerin. „In einer Apotheke zu arbeiten beinhaltet mehr als nur an der Tara, also der Verkaufstheke einer Apotheke, zu stehen.“ Besonders begeistert hat Martina Leidinger jedoch die Teamarbeit in der Central-Apotheke: „Die Entscheidung zur Übernahme fiel mir durch das ausgesprochen tolle Team sehr leicht. Alle bei uns Beschäftigten verfügen über fundierte Fachkenntnis. Manche unserer Mitarbeiterinnen sind sogar schon jahrzehntelang im Team.“ Ein verbindendes Element steht jedoch ganz besonders im Vordergrund, nämlich die persönliche Beratung der Kundinnen und Kunden. „Anders als etwa in einem Bekleidungsgeschäft kommen die Menschen vorwiegend wegen Problemen in eine Apotheke. Leider bleibt im medizinischen Alltagsgeschäft vielfach zu wenig Zeit für individuelle und ausführliche Beratungen. Umso wichtiger ist es für uns, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und zu erkennen, was sie benötigen“, so Martina Leidinger. Oftmals gehe es um intime gesundheitliche Fragestellungen, umso wichtiger sei es, durch ausführliche Gespräche eine Vertrauensbasis zu ihren Kundinnen und Kunden herzustellen. Sie ist überzeugt: „Eine Apotheke steht und fällt mit der Zusammenarbeit der Menschen, die sie tragen.“

Sport als Ausgleich

In Bludenz fühlt sich Martina Leidinger sehr wohl, sie vermisst nur gelegentlich das quirlige Stadtleben in Innsbruck. Da sie aktive Sportlerin ist, bietet ihr die umgebende Region von Bludenz viele Möglichkeiten. In Bludenz hat sie vor sieben Jahren aber auch ihre Leidenschaft für das Tennisspielen entdeckt: „Da ich doch sehr ehrgeizig bin, spiele ich mittlerweile sogar bei den Vereinsmeisterschaften mit. Ich kann noch so müde sein oder einen Nachtdienst hinter mir gehabt haben – sobald jemand fragt, ob ich mit zum Tennisspielen komme, kann ich nicht Nein sagen.“ Das Tennisspielen biete einen sehr guten Ausgleich zum Arbeitsalltag, sie spiele das ganze Jahr über: „Beim Tennisspielen habe ich keine Chance, an irgendetwas anderes zu denken. Nachher bin ich immer körperlich und geistig ausgepowert.“ Aber auch der gesellige Aspekt komme beim Tennisspielen nicht zu kurz, so entwickelten sich in kürzester Zeit Freundschaften. Auf dem Tennisplatz lernte sie aber auch ihren Mann Alexander kennen, die Trauung fand im vergangenen Jahr im Goldenen Dachl in Innsbruck statt. BI