Mit dem Regenwassertank Geld und Trinkwasser sparen
Leserservice. Die anhaltende Trockenheit des vergangenen Monats brachte viele Vorarlberger Hausbesitzer wieder auf die Idee, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen.
Es ist in der Tat schade, wertvolles Trinkwasser für das Gießen der Tomatenstauden oder gar zum Sprengen des ausgetrockneten Rasens zu verwenden. Regenwasser ist nicht nur gratis, es eignet sich ideal zum Gießen, da es weniger Kalk als Trinkwasser enthält. Das Gratisnass vom Himmel kann in einer Regentonne oder einem Regentank gesammelt werden. Bei hohem Bedarf ist die Anschaffung einer Regenwasseranlage zu überlegen. davon profitieren letztlich nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Umwelt. Immerhin verbrauchen wir täglich pro Person ca. 140 Liter wertvolles Trinkwasser, das wir durch die Toilette jagen oder für unsere Wäsche und das Tränken von Geranien verwenden. Nutzte man früher gerne blaue Kunststofffässer, die man unter den ausklappbaren Dachrinnenauslauf eines Hauses stellte, so sind heute große Regentonnen verschiedenster Ausführung zum Sammeln von Regenwasser erhältlich. Die grünen, sich nach oben hin weitenden Tonnen mit oder ohne Deckel sind auch mit Überlaufsystemen zur bequemen Wasserentnahme erhältlich. Gegabelte Fallrohranschlüsse oder Ablaufhähne, Handpumpen und mehr machen das einstige Wasserschöpfen unnötig.
Robuste Nutzwassertanks
Regenwassertanks mit höherer Speicherkapazität können oberirdisch oder unterirdisch installiert werden. Im Garten nehmen sie nicht wirklich Platz weg, wenn man im Zuge einer Kellersanierung oder Fassadenisolierung ohnedies Erde abgräbt. Übrigens: wenn das Wasser kühl und dunkel im lichtundurchlässigen Tank gelagert wird können kaum Grünalgen noch Bakterien gedeihen, da weder Licht noch Wärme vorhanden sind. Bei unterirdischen Regenwassertanks aus Kunststoff oder Beton ist die Gefahr der Algenbildung weit geringer als bei oberirdischen oder im Keller angebrachten Tanks, die unbedingt aus einem UV-undurchlässigen Material bestehen sollten.
Nur für Gartenbewässerung
Werden Tanks als Speicher und Wasserspender für die Waschmaschine und Toilettenspülung verwendet, sind entsprechende Abklärungen und Planungen und eine sorgfältige Ausführung zweier getrennter Leitungssysteme notwendig. In Vorarlberg wird die Regenwassernutzung im Haushalt daher nicht empfohlen. „Es sollten vorrangig wassersparende Armaturen und Geräte eingesetzt werden. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser geleistet, ohne dass hygienische Standards aufs Spiel gesetzt werden“, heißt es dazu im Leitfaden „Entsiegeln und Versickern“ der Landesregierung.
Algenfreie Anlagen
Grundsätzlich wird bei der Regenwassernutzung das Wasser der Dachflächen aufgefangen und das Fallrohr über einen Filter direkt an den Erdtank angeschlossen. Teilweise werden Zulaufberuhiger eingesetzt, um Aufwirbelungen beim Wassereinlauf zu vermeiden. Damit können sich Schwebstoffe am Tankboden absetzen und das biologische Gleichgewicht des Wassers halten. Die Tankgröße errechnet sich nach angeschlossenen Verbrauchern, Haushalts- und Dachgröße. In Bau- und Fachmärkten helfen Berater gerne bei der Umsetzung. Für die Einleitung des Niederschlagswassers in den Boden ist unter Umständen eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich. Installateure und Berater in Baumärkten geben gerne Auskunft zu den Möglichkeiten einer Regenwasseranlage. Zu bedenken ist allerdings, dass bei längerer Trockenheit auch der Erdtank leer ist, und bei vermehrten Regenfällen die ordnungsgemäße Versickerung des Überlaufes gesichert sein muss.