Festspiele mit rein vokalem Glanz

Sänger, darunter der Vorarlberger Michael Heim, retteten „Holländer“.
Mikulov Der Start war auch von unvorhersehbaren Hürden behindert, aber in Pandemie-Zeiten ein länderverbindendes Openair-Opernfestival zu realisieren, das verlangt Beachtung und Hochachtung. Die Weinviertler Festspiele wollen sich unter dem Intendanten Peter Svensson mit Wagner profilieren. Gespielt wird in Österreich und Tschechien, wo eine Freiluftarena zur Verfügung steht. Dort wurde am Wochenende „Der Fliegende Holländer“ aufgeführt. Ein Orchester, das erst wenige Tage vor der Premiere als Einspringer anreist, und das Beste versucht, um das Projekt zu retten, darf sich der Beurteilung entziehen. Dass die Inszenierung sehr reduziert vor die Handlung erzählenden Projektionen abläuft, mindert das gute Ergebnis nicht, wenn die Sängerbesetzung stimmt. Tomasz Konieczny als Holländer und Franz Hawlata als Daland haben begeistert, Anna Gabler überzeugte als Senta, und als Erik ließ Michael Heim hören, dass er sich für das anspruchsvolle Wagner-Fach empfiehlt. In einem Galakonzert wurde er zuvor als Sigmund mit viel Applaus bedacht.
Die Weinviertler Festspiele laufen bis 19. August. Michael Heim gibt am 30. August in der Villa Falkenhorst in Thüringen ein Konzert.