Feldkirch Dass man sich an die Corona-Auflagen hält und aufeinander achtet, ist für die rund 6000 Mitglieder des Vorarlberger Blasmusikverbandes eine Selbstverständlichkeit, heißt es seit Wochen und Monaten. Nach möglichen kleinen Auftritten im Sommer bangte man zuletzt um ein wenig musikalischen Glanz zur Weihnachtszeit. Wenigstens zur Christmette sollte, wie berichtet, Live-Musik möglich sein. Von nun ab gilt, wie Wolfram Baldauf, Obmann des Vorarlberger Blasmusikverbandes, den VN bestätigt, so etwas wie ein Kompromiss. Das beliebte Turmblasen oder auch andere Auftritte an weihnachtlich ausgestalteten Plätzen im Freien sind untersagt, weil sie Menschenansammlungen zur Folge haben könnten, bei denen die angemessenen Abstände nicht mehr eingehalten werden. Im liturgischen Rahmen dürfen Ensembles mit bis zu vier Mitgliedern miteinander musizieren.
„Wir bedauern, dass nichts stattfinden kann, umso schöner wird es aber im nächsten Jahr.“
Wolfram Baldauf, Obmann des Vorarlberger Blasmusikverbandes
Das ermögliche zwar ein wenig Glanz und fördere die kontemplative Stimmung, die Sehnsucht der Menschen nach Musik werden viele Musikvereine in den einzelnen Gemeinden aber dennoch nicht erfüllen können. Während Profis proben dürfen, ist den Amateuren das gemeinsame Einstudieren von Musikstücken nämlich nicht erlaubt. Somit wird das musikalische Programm der Christmetten und Messen davon abhängen, wie viele professionell tätige Musiker in den Vereinen aktiv sind und zur Verfügung stehen bzw. ob es Ensembles gibt, die aus Familienmitgliedern bestehen, die im gemeinsamen Haushalt leben.
„Im nächsten Jahr wird alles umso schöner“, versucht Wolfram Baldauf im VN-Gespräch die Menschen zu trösten. Eine erfreuliche Nachricht für den Blasmusikverband dürfte es sein, dass die Bregenzer Festspiele wieder ein Blasmusikcamp planen, in dessen Rahmen hochbegabte junge Musiker mit Dozenten aus den Reihen der Wiener Symphoniker und dem Dirigenten und Schlagzeuger Martin Kerschbaum Stücke erarbeiten und zur Aufführung bringen. Schon die Auswahl der Werke von Giuseppe Verdi, Arrigo Boito und Richard Wagner lässt auf ein ambitioniertes Vorhaben schließen.