Mit 178 hartgekochten Eiern rund um den Globus

Kultur / 08.01.2021 • 18:41 Uhr
Einmal um die WeltLonely Planet (Hrsg.)Mairdumont328 Seiten

Einmal um die Welt

Lonely Planet (Hrsg.)

Mairdumont

328 Seiten

Eine Fundgrube an außergewöhnlichen Lebensgeschichten.

Dokumentationen Vier junge Rumänen machten sich 1910 auf den Weg, einmal um die Welt zu wandern. Sie verstanden ihr Vorhaben nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Werbetournee für rumänisches Brauchtum. Die Geschichte der vier Wanderhelden dürfte nur Insidern bekannt sein. Festgehalten ist sie in dem Buch „Einmal um die Welt. Die verrücktesten Reisen um den Globus“, eine wahre Fundgrube für jene, die Freude an außergewöhnlichen Lebensgeschichten haben. Zu Letzteren zählt zweifelsohne die Geschichte der Rumänen. Folkloristisch waren sie gekleidet, an ihren Füßen trugen sie nicht etwa Wanderschuhe, sondern Sandalen. Während ihrer mehrjährigen Tour verdienten sie sich ihren Lebensunterhalt mit musikalischen Darbietungen. Leider überlebte am Ende von dem Vierergespann nur einer die ungewöhnliche Weltumrundung.

Der Ansporn, in einer bestimmten Disziplin der oder die Erste und Schnellste zu sein, war seit jeher ein wesentliches Motiv für die meisten Weltumrunder. Nicht immer allerdings war die Beweislage klar. Besonders umstritten war der Runningman Robert Garside. Der Engländer behauptete im Jahr 2003, als erster Mensch im Laufschritt die Welt umrundet zu haben: 64.000 Kilometer durch 29 Länder in sechs Jahren. Doch schon während seiner Tour kamen Zweifel an seiner Dokumentation auf. Der Läufer gab schließlich zu, einige Onlineeinträge erfunden zu haben. Es folgte ein jahrelanges Hickhack. In den Medien wurde Garside teilweise als Scharlatan abgetan.

Pioniergeist von Frauen

Auch viele Frauen zeichneten sich durch Wagemut und Pioniergeist aus. Die deutsche Rennfahrerin Clärenore Stinnes fuhr 1929 erstmals in einem Stück mit einem Automobil um die Welt. Neben einer Kiste Dynamit, Zigaretten und 178 hartgekochten Eiern hatte sie für alle Fälle auch drei Ballkleider dabei. Die Reporterin Nellie Bly bewies, dass sie weniger als 80 Tage brauchte, um mit Eisenbahn und Schiff um die Welt zu reisen. Die Engländerin Elspeth Beard musste bei ihrer Motorradfahrt von 1982 bis 1984 nicht nur gegen Wetterunbilden und technische Pannen ankämpfen, sondern sich auch noch häufig männlicher Übergriffe erwehren. Zu allem Überfluss wurde ihre Leistung bis in jüngster Zeit  verkannt. Neben diesen wunderbaren Geschichten enthält das Buch auch kuriose Details. So brachte es der Brite Ed Pratt zustande, die Welt in 40 Monaten mit einem Einrad zu umrunden.