Larissa Schwärzler: „Die Musik ist zu einem Ventil geworden“

Was passiert, wenn Können auf viel Gefühl stößt, zeigt die Vorarlberger Sängerin Larissa Schwärzler mit ihrer Band.
Dornbirn Die Musik von La Risa geht unter die Haut und hört sich gut an. Eine Band mit gefühlvollen Balladen, hoffnungsvoller und grooviger Musik, mit Songs, die tiefe Einblicke ermöglichen und einzigartigen Kompositionen. Die Sängerin Larissa Schwärzler (25) wuchs in einem musikalischen Umfeld auf und nahm im Alter von 14 Jahren Gesangsstunden bei Aja Zischg am Jazzseminar Dornbirn. Nach der Matura am BORG Schoren zog es die Dornbirnerin nach Wien, dort absolvierte sie das Bachelorstudium Gesangspädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst. „Während meiner Ausbildung habe ich begonnen, professionell Songs zu schreiben. Die Musik ist zu einem Ventil geworden, mit dem ich mich persönlich ausdrücken kann“, sagt Schwärzler. In der Bundeshauptstadt folgte 2015 die Bandgründung von La Risa bestehend aus den Vorarlbergern David Ambrosch (Bass), Konstantin Kräutler-Horváth (Drums), Larissa Schwärzler (Gesang, Komposition) und dem Oberösterreicher Simon Oberleitner (Keys). Die stilistisch vielfältigen Songs schreibt die Gesangsstudentin selbst und entwickelt sie mit den Bandmitgliedern weiter. „Das Endprodukt entsteht gemeinsam, die Expertise in Bezug auf die Instrumente eröffnet uns viele Möglichkeiten. Bei eigenen Songs gibt man sehr viel von sich selbst preis, deshalb tut es gut, auch Ideen anderer einfließen zu lassen, so können die Werke gut wachsen.“
Tanz als Ausdrucksform
Im Rahmen ihres projektbezogenen Masterstudiums besuchte Schwärzler eine Vorlesung zum Thema Musikvideos und entschied sich dazu, einen künstlerischen Streifen mit der Unterstützung ihres Professors zu produzierten. Die Tänzerin Valentina Baldauf (31) wird im Rahmen des sechsminütigen Videos „Of Worth“ zur Erzählerin. Sanft und mit viel Körpergefühl begleitet sie den eindrücklichen Songtext. Es findet eine Wandlung statt von einer Bedrücktheit voller Selbstzweifel hin zu einem Zustand des freien Seins, indem man den Ansprüchen von außen nicht mehr gerecht werden muss. Die Strechting- und Yogatrainerin Baldauf verdeutlicht gemeinsam mit der Sängerin den Weg hin zu einem starken Selbstwertgefühl und der Freiheit, völlig losgelöst zu agieren. „Die Produktion erfolgte bewusst sehr reduziert, deshalb wurde auf viel Make-up und knallige Farben verzichtet. Die Aussage des Liedtextes steht im Mittelpunkt.“
Viele weitere Projekte
Letztes Jahr konnte die Band mit ihrem facettenreichen Stil beim Wettbewerb „Sound@V“ des ORF in der Kategorie Weltmusik überzeugen. Das neue Album „Of Worth“ besteht aus acht Songs, von denen auch einige gemeinsam mit Bläsern und Chor arrangiert wurden. Auf der Platte gibt es musikalische Ohrwürmer zu hören, aber manchmal sind es auch einfach nur Zeilen mit berührenden Botschaften, die hängen bleiben. Spannend an der Musik ist der noch nicht festgelegte Charakter. Improvisationen und gefühlvolle Melodien treffen auf Jazz, Pop, Soul und gehen zurück auf das Handwerk des „Contemporary Songwriting“. Während es sich bei dem Lied „Of Worth“ um eine soulige Popnummer handelt, ist das Werk „Birds“ mit seinen vielen Taktwechseln deutlich durch die Einflüsse des zeitgenössischen Jazz geprägt. Die offizielle Albumpräsentation musste die Band aufgrund der COVID-Krise mehrmals verschieben. Am 10. April wäre ein Auftritt im Saumarkttheater in Feldkirch geplant, wobei die Durchführung von der weiteren Entwicklung abhängt. Ab 5. Februar wird das Album auf den gängigen Streamingplattformen veröffentlicht. Die physische CD ist bereits erhältlich. „An der Möglichkeit, zusammen zu proben, fehlt es momentan. Sobald es wieder möglich ist, werden wir an neuen Projekten weiterarbeiten.“ Weitere Songideen der Bandmitglieder warten bereits auf ihre Umsetzung. Miriam Sorko
Zur Person
Geboren 1995
Wohnort Dornbirn/Wien
Tätigkeit Masterstudentin, Sängerin
Ausbildung Universität für Musik und darstellende Kunst Wien