Schwarzach „Das sind Inhalte, die nicht immer allen gefallen. Es ist nicht ganz leicht, dem politischen Druck standzuhalten.“ Wenn Peter Klien so etwas sagt, steckt viel dahinter. Der österreichische Satiriker war am Mittwochabend zu Gast in der Sendung „Vorarlberg LIVE“ und erörterte im Gespräch mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann erst einmal seine Vorarlberger Wurzeln und schließlich den Umstand, dass vor acht Wochen die letzte Folge der Sendung „Gute Nacht Österreich“ lief. Der erste Punkt ist rasch erklärt, Kliens Großvater hatte es von Hohenems nach Wien verschlagen, was dem Enkel die Fähigkeit verleiht, mit dem alemannischen Dialekt gut zurechtzukommen.
Das zweite Thema ist komplexer. „Wir haben uns erdreistet, uns weit aus dem Fenster hinauszulehnen“, erklärt Klien die Ambitionen, die zu Beiträgen führten, die – gut recherchiert – „für Wellen sorgten“. Er sei guter Dinge, dass er mit der Show weitermachen könne, aus seiner Sicht und nach den Signalen des ORF sei man „auf Pause“.
Das Bild des Bundeskanzlers habe sich stark verändert, lautet Kliens Diagnose nach der Pressekonferenz vor zwei Tagen, bei der Kurz nicht nur in Aussicht gestellt hat, dass es mit dem Impfen vorangeht, sondern auch nicht zur Strenge gemahnt habe. Klien nimmt an, dass das dem Schielen des Politikers auf die Umfragewerte geschuldet ist. Mit der harten Linie komme er nicht mehr gut an. Was sonst aneckte? Da ist einmal die Recherche über die Kosten der Coronatests, für die 90 Millionen Euro zu viel bezahlt worden sind, und da ist der Beitrag über die direkten Auswirkungen des Wintertourismus auf den Klimawandel, der für „Irritation“ gesorgt habe. Sein Eindringen in die vorderste Reihe beim EU-Gipfel in Salzburg wird zudem wohl stets ein Satiriker-Coup bleiben.