Im Geiste Anton Bruckners

Kultur / 13.08.2021 • 18:01 Uhr
Rudolf Berchtel führt in St. Florian ein Werk von Thomas Thurnher auf. ju
Rudolf Berchtel führt in St. Florian ein Werk von Thomas Thurnher auf. ju

Rudolf Berchtel bringt bei den Bruckner-Tagen ein Werk von Thomas Thurnher zur Uraufführung.

DORNBIRN, St. Florian Die Internationalen Brucknertage in St. Florian sind aus Vorarlberger Sicht vor allem durch den Altacher Komponisten Michael Floredo ins Blickfeld gerückt, der dort zuletzt 2010 mit seiner Orgelsymphonie für drei Organisten Aufsehen erregt hat. Nun erhielt der Dornbirner Organist Rudolf Berchtel eine Einladung zur Mitwirkung an der Orgelnacht am 17. August. Er wird dabei neben Orgelromantik auch ein neues Werk des Dornbirner Komponisten Thomas Thurnher mit dem Titel „Cantus luminum“ („Gesang der Lichter“) zur Uraufführung bringen.

Das ist für die beiden Vorarlberger Künstler eine besondere Auszeichnung, nehmen doch an der VII. Orgelnacht in St. Florian weitere namhafte Organisten teil wie Björn Wiede aus Potsdam, Beat Heimgartner aus Luzern, Tina Christiansen aus Odense und Franz Hauk aus Ingolstadt. Das Programm an der viermanualigen Brucknerorgel mit ihren 103 Registern erstreckt sich bis Mitternacht. Thomas Thurnher: „Cantus luminum ist ein Stück, das im Schreittempo das Anzünden der Kerzen auf den Altarstufen im dunklen Kirchenraum beschreibt. Es ist gleichzeitig als auskomponiertes Crescendo angelegt, mit der Lautstärke wachsen auch die Motive, die Musik suggeriert in einem Cantus firmus am Schluss immer mehr Helligkeit.“ Thurnher hat dieses Werk seinem Kollegen Rudolf Berchtel zu dessen 30-Jahr-Jubiläum als Organist von Dornbirn-St. Martin gewidmet.

Bin ein Bruckner-Verehrer

Berchtel: „Über Wunsch des Veranstalters spiele ich zunächst Choralbearbeitungen über „Himmel, Erde, Luft und Meer“ des früheren Stiftsorganisten Augustinus Franz Kropfreiter (1936-2003). Dieses Werk hat er meiner Gota gewidmet, der Organistin Regina Enzenhofer-Hiller (1932-1980), die bei Anton Heiller in Wien studiert hat und danach in Liechtenstein tätig war. Das Stück ist nicht ediert, das Autograph befindet sich in meinem Besitz. Ich selbst bin definitiv ein großer Bruckner-Verehrer und habe zum 100-Jahr-Jubiläum meines Kirchenchores St. Martin zusammen mit dem Stiftschor St. Florian Bruckners Messe in d-Moll in dieser Kirche aufgeführt, Teile daraus auch nochmals 2011 bei der Seligsprechung von Carl Lampert.“ JU

VII. Orgelnacht der Int. Brucknertage im Stift St. Florian: 17. August, 19.30 Uhr