Eine Künstlerin, die konkret auf Partizipation setzt

Liechtensteinerin Anna Hilti erhielt den Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg.
Bregenz „Wer sich dem Werk von Anna Hilti nähert, steht ziemlich bald vor der Frage, wie dieses zu klassifizieren wäre. Da gibt es Illustrationen, Zeichnungsgruppen, Rauminstallationen mit großformatigen Zeichnungen, aber auch Mode, Performances, große Ausstellungsinszenierungen und kleine Interventionen, vor allem aber auch die Zusammenarbeit mit vielen anderen Menschen“, erläuterte Friedemann Malsch, ehemals Direktor des Kunstmuseums Liechtenstein, in seiner Laudatio für Anna Hilti. Ihr wurde am Montagabend in Bregenz der mit 10.000 Euro dotierte Internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg verliehen. Malsch weiter: Ihre Aktivitäten ließen erkennen, „dass es Anna Hilti sehr um Zusammenarbeit geht. Aus dem gemeinsamen Planen und Ideen entwickeln zieht sie viel Energie, und sie ist davon überzeugt, dass aus dieser Arbeit und den sich darin entfaltenden Prozessen ein wesentlicher Teil dessen entsteht, was wir Kunst nennen. Die Erfahrungen, die die Teilnehmenden im Rahmen ihrer Projekte machen, sind eben das, was im Prinzip auch in uns entstehen sollte, wenn wir uns Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Videos, Installationen oder Performances anschauen.“
Vernetzung stärken
Die Jury, der etwa Carina Jielg vom ORF, Ulrike Shepherd von der Zeppelinuniversität in Friedrichshafen, Maria Simma von der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlbergs, Ursula Badrutt-Schoch vom Kulturamt St. Gallen und Friedemann Malsch angehörten, sprach sich einstimmig für die 1980 geborene Künstlerin aus. Mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg wird biennal das Kunstschaffen in der Bodenseeregion und den Nachbarländern Vorarlbergs gefördert. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in der Sparte Bildende Kunst, inklusive künstlerischer Architektur, verliehen. „Mit dem Kunstpreis wollen wir die Vernetzung in der Region stärken und richten unseren Blick jeweils auch über die Landesgrenzen hinaus. Es freut mich besonders, dass wir in diesem Jahr erstmals eine Künstlerin aus Liechtenstein auszeichnen dürfen“, erklärte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. Als Preisträgerin des Internationalen Kunstpreises des Landes Vorarlberg folgt Anna Hilti auf den Vorarlberger Künstler Thomas (tOmi) Scheiderbauer (2019), die Schweizerin Loredana Sperini (2017) und Maria Anwander (2015) aus Bregenz.
„Kunst, das macht Anna Hilti deutlich, hilft uns, die Ganzheitlichkeit des Lebens zu erkennen.“
Zur Person
Anna Hilti
Geboren 1980 in Liechtenstein
Ausbildung Kunsthochschule Luzern, Design-Studium an der Willem de Kooning Akademie Rotterdam, Universität der Künste in Berlin
Tätigkeit freischaffende Künstlerin, intern. Austellungstätigkeit, Lehrauftrag an der Universität und Kunstschule Liechtenstein
Preise u. a. Prix Mobilière, Internationaler Kunstpreis des Landes Vorarlberg
Wohnort Schaan und Zürich