Deutlich mehr Geld für Kultur

Profiteure der Budgeterhöhung sind Bundeseinrichtungen, Fair Pay soll im Fokus bleiben.
Wien Das Kunst- und Kulturbudget für 2022 steigt von 496,1 Millionen Euro auf 557,1 Millionen Euro und somit um 61,1 Millionen Euro. Deutlich angehoben werden, wie berichtet, die Basisabgeltungen für die Bundestheater sowie die Bundesmuseen. Die Bundesmuseen erhalten künftig 122,4 Millionen Euro und somit um acht Millionen Euro mehr, die Abgeltung für die Bundestheater steigt um 13 Millionen Euro auf 175,9 Millionen Euro.
Weitere Zusatzmittel gibt es für Investitionen, darunter die geplante Kinderspielstätte der Staatsoper (fünf Millionen Euro) sowie Mehrauszahlungen für die Sanierungsprojekte der Festspielhäuser in Salzburg und Bregenz (14 Millionen Euro). Mit 11,4 Millionen Euro schlagen Projekte im Rahmen des EU-Aufbauplans zu Buche. Hierein fällt die Entwicklung eines Baukulturprogramms, die Erarbeitung einer Digitalisierungsstrategie für das Kulturerbe sowie die Sanierung des Volkskundemuseums Wien und der Praterateliers. Weiters geplant ist auch ein Investitionsfonds „Klimafitte Kulturbetriebe“. Zudem kommt es zu Mehrauszahlungen für diverse Förderungen im Rahmen von zehn Millionen Euro.
Über alle Bereiche hinweg
Der Budgetvoranschlag für 2020, der jenen von 2019 um elf Millionen Euro überstieg, war vor allem auf Mehrauszahlungen aufgrund der Sanierung des Wiener Volkstheaters, bei Förderungen etwa für die Freie Szene und das Jubiläum der Salzburger Festspiele sowie auf den Denkmalschutz zurückzuführen. 2021 schließlich stieg das Budget um 30 Millionen Euro. Im Jahr 2022 wird es um gut 60 Millionen Euro erhöht. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer: „Das Schöne ist, dass es gelungen ist, über alle Bereiche hinweg – von der freien Szene bis zu den Bundeseinrichtungen – positive Akzente zu setzen“. Der Kunst- und Kulturbereich leiste einen essenziellen Beitrag für Gesellschaft, was sich auch gerade in Pandemie gezeigt habe. „Es war auch der Bundesregierung wichtig, diesen Umstand durch die Mittelerhöhung zu würdigen“, so Mayer, die die Erhöhung der Basisabgeltungen für Bundesmuseen und -theater als „nachhaltig für die kommenden Jahre“ bezeichnete.
Gerechte Bezahlung
Eine automatische Valorisierung derselben steht allerdings nach wie vor nicht im Raum. Mit zehn Millionen Euro zusätzlich für Kulturförderungen will Mayer im kommenden Jahr vor allem das Thema Fair Pay behandeln. Eine Studie werde Anfang kommenden Jahres den genauen Bedarf beziffern. „Fair Pay“ werde sich aber auch im Rahmen der Basisabgeltungserhöhung für die Bundesmuseen niederschlagen, da es im Zuge der anstehenden Implementierung eines Kollektivvertrags zu gerechter Bezahlung kommen werde. Die Verhandlungen zwischen den Museen und der Gewerkschaft seien derzeit im Laufen. Keine Änderungen gibt es beim Haus der Geschichte Österreich, ein neuer Standort sei derzeit nicht angedacht. Was das Budgetloch im Wiener Theater in der Josefstadt betrifft, zeigte sich Mayer abwartend. „Die Sonderwirtschaftsprüfung ist im Laufen.“ Danach werde mit der Stadt Wien verhandelt.