Christa Dietrich

Kommentar

Christa Dietrich

Erhellende Budgetzahlen

Kultur / 13.10.2021 • 22:00 Uhr

Die Kulturbudgeterhöhung des Bundes für 2022 im Vergleich mit dem, was sich in Vorarlberg für kommendes Jahr abzeichnet, erinnert an eine Zeit im westlichen Bundesland, in der man sich auf dem Kultur- und Bildungssektor weit entfernt von einer innovativen Stimmung oder Vorreiterrolle bewegte, die Vorarlberg immer wieder gerne für sich in Anspruch nimmt. Als die Kulturlandschaft noch stark von den einst operettenseligen Bregenzer Festspielen geprägt war, zählte etwa der Dornbirner Spielboden zu den jungen Initiativen, die einem erweiterten Kulturbegriff entsprechen wollten. Im Land skeptisch beäugt, fanden die Gründer beim Bund Gehör.

Der Fall wiederholte sich, als das Theater Kosmos viele Jahre später zeitgenössische Dramatik verstärkt nach Vorarlberg bringen wollte. Erst als der Bund das Konzept für sehr gut befand, stieg das Land mit ein. Beide Einrichtungen haben Entscheidendes zur Entwicklung eines vielfältigen Kulturlebens sowie im Bereich der Weiterbildung beigetragen.

Und nun? Das Land hat sich vorgenommen zu sparen. Zusammenfassend und einfach formuliert, schaut es beim Bund nicht anders aus. Und dennoch scheint man dort die Funktion von Kunst und Kultur sowie den Beitrag der im Kulturbereich Tätigen für die Gesellschaft erkannt zu haben. Das Budget wird deutlich erhöht. Ob das die Entscheidungsträger in Vorarlberg nachdenken lässt? Angebracht wäre es.