Robert Schneider lädt zur Konzertlesung

Der Vorarlberger Autor veröffentlicht nach langer Zeit wieder ein Werk.
Bregenz Über das neue Werk mit dem schelmischen und zur Interpretation einladenden Namen “Buch ohne Bedeutung” darf noch wenig verraten werden. Ein kleines Amuse-Gueule für die zukünftige Leserschaft soll aber nicht fehlen: Das Buch ohne Bedeutung ist ein Erzählband, der in “101 Gedanken gegen die Zeit” zum kurzweiligen und gleichsam nachhaltigen Lesen und Nachdenken verführt. Der kleinen, kondensierten Form hat sich Schneider hier angenommen.
“Witzig und nachdenklich”
Die Rückkehr auf die literarische Bühne feiert Schneider passenderweise auf der “Hauptbühne” Vorarlbergs – im Landestheater. Für die österreichische Erstpräsentation wurde nicht nur ein besonderer Rahmen, sondern mit der Konzertlesung mit dem Pianisten Martin Stadtfeld auch eine besondere Form gewählt. Was die Besucher erwartet? “Es soll ein vergnüglicher Abend werden, witzig, aber auch nachdenklich. Manchmal wird das Lachen im Hals stecken bleiben. Für Martin und mich ist es aber auch ein sehr persönlicher Abend. Im besten Fall wird es für alle ein berührender Abend”, verrät Schneider. Dass die Erstpräsentation in Vorarlberg stattfindet, ist nicht selbstverständlich. Manch anderer Autor von Weltruhm würde Wien oder gar Frankfurt oder Bonn dafür wählen. Für Schneider war es aber eine selbstverständliche Entscheidung, dass die Buchpremiere in Vorarlberg passieren muss. “Für mich ist dieser Abend ein Danke an die Menschen hier. Eine Verneigung vor den Menschen. Ein Danke, dass ich hier leben darf mit diesen Menschen, viele von ihnen sind Wegbegleiter und mit mir älter geworden. Es ist eine Verbeugung vor den Freundschaften und Nicht-Freunden in diesem Land.”
Zusammenarbeit
Schneider wird den Abend nicht allein gestalten. Gemeinsam mit Martin Stadtfeld am Piano werden die kleinen Formen – literarisch und musikalisch – in das Zentrum gerückt. Schneider und Stadtfeld kennen sich seit vielen Jahren. Schneider entdeckte Stadtfeld über seine Bach-Einspielungen der Goldberg-Variationen (Sony Classical, 2005) und wurde zum Fan. Eine Begegnung bei der Schubertiade brachte die beiden Künstler zusammen. In Corona-Tagen keimte der Kontakt wieder auf – zufälligerweise arbeiteten beide gleichzeitig an kleinen Formen ihrer Kunst. “Das war so eine Reaktion auf diese monumentale Pandemie, auf dieses große Ereignis. Wir haben uns im Kontrast dazu mit dem Kleinteiligen, den verlachten Formen auseinandergesetzt”, erinnert sich Schneider. Stadtfeld arbeitete an seinem Piano-Songbook, Schneider am Buch ohne Bedeutung, der Beschluss lautete: “Wenn die Pandemie – in zwei Wochen – vorbei ist, dann machen wir etwas gemeinsam.” Das war im Oktober 2020.
Auf kleiner Lesetour
Mit dem gemeinsamen Programm der Konzertlesung werden Schneider und Stadtfeld, wenn es Corona erlaubt, im deutschsprachigen Raum sobald wie möglich auf Tour gehen. Reine Lesungen sind für Februar und März in Schaan (FL), Stade (D) und Feldkirch geplant. Große Lesetour wird es keine geben, denn die familiäre Situation erlaubt keine längeren Abwesenheiten von zuhause. “Als moderner Vater dreier Söhne muss ich einfach sagen: ,Ich kann nicht länger als zwei, maximal drei Tage von zuhause weg.'” Ursula Fehle
Österreichischen Erstpräsentation /Konzertlesung: Ein Abend mit Robert Schneider und Martin Stadtfeld (Klavier); 18. Februar, 19.30 Uhr, Landestheater Vorarlberg. Das Buch wird am 23. Februar veröffentlicht. Weitere Lesungstermine: 25. Februar, 20 Uhr, Literaturhaus Liechtenstein, Schaan; 23. März, 19.30 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch.