Nachruf auf Ronald Schneider: Weltoffenheit und Reiseleidenschaft

96 Jahre geprägt von Familie, Dienst und Neugier: Ronald Schneider begeisterte sich bis ins hohe Alter für Reisen und Technik.
Von Christine Nachbauer
Hard Am 26. April 2025 ist Ronald Schneider im Alter von 96 Jahren friedlich verstorben. Noch eine Woche zuvor spazierte er durch eine Apfelplantage und erzählte Anekdoten aus seinem bewegten Berufsleben – bis zuletzt war er der neugierige, herzliche Mensch geblieben, der 96 Jahre lang mit Pflichtbewusstsein und Bildungshunger durchs Leben ging.

Geboren am 9. März 1929 in Lauterach als ältester Sohn des Schneidermeisters August Schneider, wuchs Ronald in einer behüteten Familie auf. Nach dem Abschluss der kaufmännischen Wirtschaftsschule Lustenau 1946 arbeitete er zunächst beim Landesinvalidenamt, bevor er 1949 zur Gendarmerie wechselte. Den gehobenen Fachkurs schloss er 1965 mit ausgezeichnetem Gesamterfolg ab.

Das private Glück fand Ronald 1956, als er seine geliebte Reinelde heiratete. Über 66 Jahre – bis 2022 – währte diese innige Verbindung. Drei Söhne vervollständigten das Familienglück: Wilfried kam 1958, Armin 1963 und Helmut 1969 zur Welt. Ab 1965 war die Riedstraße 4 in Höchst das Zuhause der Familie. Gemeinsam mit Opa August verbrachten sie dort viele schöne Jahre.

Ronalds Neugier auf die Welt war grenzenlos. Über 60 Reisen führten ihn zwischen 1978 und 2019 in die damalige Sowjetunion, nach China oder Bali. Mit einem Kreuzfahrtschiff genoss er die Traumwelt der Karibik. Auch viele Länder Europas lernte er kennen, etwa die Türkei, Griechenland, Spanien oder Schottland. Als „gelernter“ Beamter dokumentierte er penibel jede Unternehmung und führte akribisch Buch über alle seine Reiseerlebnisse.
Auch sein Engagement für die Gemeinschaft war außergewöhnlich: Als Mitglied des Pfarrgemeinderats, Lektor und Kommunionhelfer bereicherte er das kirchliche Leben. Im Obst- und Gartenbauverein sowie im Krankenpflegeverein Rheindelta brachte er sich mit derselben Verlässlichkeit ein.

Selbst im hohen Alter blieb Ronald lernbegierig. Mit 80 Jahren wagte er begeistert den Sprung in die digitale Welt. Bis zuletzt erledigte er Bankgeschäfte und Korrespondenz online, was seine bemerkenswerte geistige Beweglichkeit unterstrich.
Bis zu Reineldes Tod 2022 besuchte er sie täglich im Pflegeheim, was seine tiefe Verbundenheit und Treue zum Ausdruck brachte. In seinen letzten Jahren fand er im Pflegeheim „füranand” eine neue Heimat. Noch eine Woche vor seinem Tod genoss er einen Ausflug und erfreute sich an der Blütenpracht.
Ronald Schneider hinterlässt seine Söhne Wilfried, Armin und Helmut mit ihren Familien sowie eine große Verwandtschaft, die ihn als liebevollen Vater, Großvater und treuen Wegbegleiter in Erinnerung behalten wird.
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