Ungemein viel aufzuarbeiten

Kultur / 08.04.2022 • 21:35 Uhr
Judith Reichart ist seit 8. April wieder als Leiterin des Bregenzer Kulturservice tätig und bereitet unter anderem die Sommerausstellungen vor. landeshauptstadt
Judith Reichart ist seit 8. April wieder als Leiterin des Bregenzer Kulturservice tätig und bereitet unter anderem die Sommerausstellungen vor. landeshauptstadt

Ungeachtet politischer Nachspiele ist Judith Reichart seit 8. April als Leiterin des Bregenzer Kulturservice im Amt.

Bregenz Es freut sie vor allem, die Tätigkeit im Kulturservice der Landeshauptstadt zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen wieder aufnehmen zu können, denn es sei ungemein viel aufzuarbeiten, erklärte Judith Reichart bei der Bekanntgabe, dass die Staatsanwaltschaft Feldkirch, wie berichtet, am 7. April alle Ermittlungen gegen sie eingestellt hat. Schon einen Monat zuvor lag der Bericht des Landeskriminalamtes vor, das nach umfangreichen Ermittlungen zum Ergebnis kam, dass sämtliche gegen Reichart von Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne), Stadträtin Veronika Marte (ÖVP) und Stadtvertreter Alexander Moosbrugger (ehemals Neos, jetzt parteifrei) erhobenen Vorwürfe – etwa betreffend des Betrugs im Zusammenhang mit einer Vereinsgründung – unberechtigt sind.

Die Suspendierung wurde im Oktober letzten Jahres von der Mehrheit der ÖVP und der Grünen durchgesetzt, während Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) für die Überprüfung aller Vorwürfe ohne Dienstfreistellung eintrat und nun Erklärungsbedarf der Beschuldiger sieht. Seit 8. April ist Judith Reichart jedenfalls wieder im Amt.

Mehrere Ausstellungen

Zu den dringenden Aufgaben, die anstehen, zählt die Konzipierung der parallel zu den Festspielen laufenden Sommerausstellungen im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis und im Magazin 4, die neben den Meisterkonzerten und dem Festival Bregenzer Frühling zu den Säulen im Kulturprogramm der Stadt zählen. Da Judith Reichart schon im Zuge der Ausstellung mit Werken des Vorarlberger Künstlers Karl-Heinz Ströhle im Vorjahr umfangreiche Vorarbeiten getätigt hat, kann sie bestätigen, dass sich ein besonderes Projekt mit Arbeiten des Konzeptkünstlers und Bildhauers Gottfried Bechtold im Magazin 4 auf jeden Fall ausgeht. Eine Künstlerhausausstellung, mit der man ein breites Publikum erreichen will, ist angedacht.

Thomas Schiretz, den Kulturstadtrat Michael Rauth (ÖVP) zwischenzeitlich als Kurator anwarb, zeigte sich im Gespräch mit den VN erfreut über die Rückkehr von Judith Reichart, mit der er schon zusammenarbeite als sie noch Kulturstadträtin war. Er habe bislang keinen Vertrag unterzeichnet und vertraute ohnehin auf die Einstellung der Ermittlungen. 

Der Musikpädagoge Peter Heiler hatte mittlerweile an Konzepten für die vom Publikum begehrten Meisterkonzerte gearbeitet. Reichart übernimmt wieder die Verantwortung und führte schon am Freitag Verhandlungen für ein entsprechend exzellentes Programm.

„Zu meinen ersten Aufgaben zählt die Realisierung der Sommerausstellungen.“