Über das gute Leben reden

Margarete Zink präsentiert im Theater am Saumarkt ein neues Format.
FELDKIRCH Das Theater am Saumarkt wartet immer wieder mit neuen Formaten auf. Mit „Parallelen – Reden über das gute Leben“, das von der Kulturwissenschaftlerin Margarete Zink initiiert und konzipiert wurde, soll in regelmäßig stattfindenden Gesprächsrunden diskutiert werden, zentrale Lebensthemen, berufliche Wege und die jeweiligen Triebfedern ihrer Tätigkeiten stehen dabei im Fokus. Die erste Veranstaltung hat sich nun der sehr aktuellen Thematik von Mensch-Tier-Verhältnissen gewidmet. Als Gast konnte die Wissenschaftlerin Nadja Neuner-Schatz gewonnen werden, sie forscht am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck. Ihr Promotionsprojekt heißt „Tierwohl. Von der Sorge um die Tiere, die wir essen“. „Ich kannte Nadja bereits von der Ausstellung ‚Ware Dirndl‘, die ich für das Stadtmuseum Dornbirn kuratiert habe“, erläuterte Margarete Zink. Eine Grundintention sei bei der Konzeption von „Parallelen“ gewesen, die drei Ebenen Wissenschaft, Kunst und Praxis zu verbinden, damit ein breit gefächerter Dialog entstehen könne. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde Nadja Neuner-Schatz für den wissenschaftlichen Aspekt geladen. Außerdem stellten zwei Biobauernfamilien in der Gesprächsrunde ihr Leben und ihre Sorge um ihre Nutztiere vor, einerseits Dorothea und Armin Rauch von Bio Berg Vielfalt sowie Walter Sohm vom Bassighof am Dünserberg. Es entspann sich sodann ein sehr positiver Dialog mit dem Publikum. Es sei schlussendlich auch ein erklärtes Ziel der Veranstaltung, die Besucher direkt in das Gespräch miteinzubeziehen.
Lösungsorientierte Ansätze
„In diversen Internetmedien und sozialen Netzwerken können wir mittlerweile moderierte Gespräche zu vielen Themen hören und sehen. Die Veranstaltungen der ‚Parallelen‘ sind ähnlich und trotzdem ein Gegenmodell dazu, denn sie finden live statt, analog und sie behandeln vor allem Themen, die regional eingrenzbar sind, also in einem bestimmten Radius rund um den Veranstaltungsort“, führte Margarete Zink weiter aus. Das Theater am Saumarkt biete hierfür die ideale Räumlichkeit. Der Untertitel „Reden über das gute Leben“ verdeutliche einen positiven, auf Lösungen fokussierten Ansatz. „Für mich ist eine konstruktive Herangehensweise an die unterschiedlichen Thematiken wichtig. Auf das, was nicht funktioniert, stößt man unweigerlich immer wieder von selbst.“ Während sich das seit Langem im Theater am Saumarkt etablierte Format Tangenten im Vergleich eher auf einen Punkt konzentriere, widme sich Parallelen Linien und deren Verbindungen. „Wir wollen ebenfalls in erster Linie Impuls- und Ideengeber sein. Manche Beweggründe hinter dem eigenen Tun zeigen sich deutlicher im Dialog“, verdeutlicht die Kuratorin die Zielsetzung bei ihrem ambitionierten Projekt. Auch bei der nächsten Veranstaltung zur Mensch-Ding-Beziehung sollen die genannten Ebenen zum Tragen kommen und der Dialog gesucht werden. BI
Nächste „Parallelen“-Gesprächsrunde am 20. November zu Mensch-Ding-Beziehungen.