Eine Heimat für Hiob

Kultur / 29.09.2022 • 18:33 Uhr
Die Skulptur Hiob von Herbert Albrecht steht nun in Thüringen.E. Leissing
Die Skulptur Hiob von Herbert Albrecht steht nun in Thüringen.E. Leissing

Villa Falkenhorst erwirbt Skulptur von Herbert Albrecht.

Thüringen Die Gemeinde Thüringen hat dem Ankauf der Marmorskulptur HIOB von Herbert Albrecht zugestimmt. Seit 2004 steht sie zwar bereits im Park der Villa Falkenhorst, aber nach nun 18 Jahren hat HIOB eine Heimat gefunden. „Dass der Ankauf der Skulptur Hiob, die seit vielen Jahren als Leihgabe auf Falkenhorst präsent ist und für viele Besucherinnen und Besucher schon fester Bestandteil des Ensembles ist, möglich war, freut nicht nur die Gemeinde Thüringen. Mit Hiob konnte eine wichtige Arbeit des Künstlers Herbert Albrecht, aber auch ein wichtiges Artefakt Vorarlberger Kunstgeschichte für die Öffentlichkeit erhalten werden“, so Bürgermeister Harald Wittwer.

Herbert Albrecht realisierte diese Skulptur 1986, neben den Skulpturen Abel (1985) und Ikarus (1988). Zum letzten Mal waren alle drei Skulpturen gemeinsam 1992 in den Seeanlagen in Bregenz zu sehen. Im Zuge der Übernahme der Skulptur organisierte der Verein Villa Falkenhorst zeitgleich eine kleine, aber durchaus sehenswerte Ausstellung, bei der ausgewählte Skulpturen von Albrecht als Modell zu betrachten sind, kontrastierend mit großformatigen Fotos der jeweiligen ausgeführten Skulpturen an ihrem jetzigen Standort. Geschäftsführerin Verena Burtscher konnte dafür die Familie Albrecht, Bildhauer Albrecht Zauner, Künstler Edgar Leissing (Fotos) und Kurator Thomas Schiretz (Katalogtext) gewinnen. Es ist dies die erste Ausstellung von Herbert Albrecht nach seinem Tod, der im Oktober letzten Jahres verstorben ist.

Nahezu abenteuerlich gestaltete sich die Auffindung des Modells der Portalplastik an der Mehrerauer Klosterkirche, die 60 Jahre unbemerkt in dunklen Gemäuern vor sich hinschlummerte. Nachzulesen im ansprechend gestalteten Katalog.

Der Ankauf erfreute auch den Obmann des Vereins Villa Falkenhorst, Thomas Bitsche: „Die enge Verbundenheit mit Herbert Albrecht und seiner Familie, die über Jahre besteht, zeigt, dass sich Falkenhorst – nicht zuletzt durch die ‚Rückendeckung‘ der Gemeinde Thüringen – zu einem beliebten Treffpunkt für Künstlerinnen und Künstler sowie kulturinteressierte Menschen aus Nah und Fern entwickeln konnte.“

Die Gemeinde Thüringen hat bereits mit dem Kauf der Villa Falkenhorst und der Positionierung des Hauses und des Ortes als Kulturzentrum in und für die Region bewiesen, dass sich die Gemeinde der Verantwortung der öffentlichen Hand für die Förderung von Kultur als geistigem Boden der Gesellschaft bewusst ist. TSH

Die Ausstellung ist bis 1. Jänner 2023 bei freiem Eintritt zu sehen. www.falkenhorst.at