Digital in vergangene Welten eintauchen

Kultur / 31.03.2023 • 18:29 Uhr
Durch das neue Projekt kann Geschichte hautnah erlebt werden. Nino Brugger
Durch das neue Projekt kann Geschichte hautnah erlebt werden. Nino Brugger

Mit Römern und Barockbaumeistern auf virtueller Reise.

Bregenz Dass die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, geht auch an den Museumsbetreibern nicht vorbei. Viele Häuser setzen inzwischen darauf, ihre Inhalte auch virtuell erlebbar zu machen. „Neben den klassischen Objekten in den Museen gibt es auch zahlreiche Vermittlungsformate, die für den Besucher auf den ersten Blick nicht sichtbar sind“, sagt Andreas Rudigier, Direktor des Vorarlberg Museums. Unsichtbares sichtbar zu machen, war das Ziel des Forschungsprojekts „Digital In & Out“, das der Fachbereich Gestaltung der FH Vorarlberg gemeinsam mit dem Vorarlberg Museum umgesetzt hat. Dabei wurden zwei Themenbereiche aufgegriffen. Mit der Gratis-App i.appear kann virtuell in das antike Brigantium und in die Geschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeister gereist werden. Genutzt werden hierfür Virtual Reality und Augmented Reality. Bei der Augmented Reality wird die physische Umgebung durch digitale Inhalte überlagert. Bei der Virtual Reality kann mittels VR-Brille direkt in die virtuelle Welt eingetaucht werden.

Lucrezia – eine fiktive Bewohnerin von Brigantium – leitet die Besucher beim virtuellen Rundgang durch Bregenz und berichtet über ihr Leben in der römischen Siedlung. Bei der Führung können längst verschwundene Gebäude oder Objekte sowie Artefakte und historische Aufnahmen der Ausgrabungsstätten betrachtet werden.

„Schön, dass du mich auf meinem Spaziergang begleitest“, heißt es beim Öffnen des zweiten Rundgangs. Es spricht Architekt Franz Beer (1660-1726) aus Au, einer der bekanntesten Bregenzerwälder Barockbaumeister. Er begleitet die Nutzer auf dem Rundgang zu seinen Bauten, Exponaten oder Museen und erzählt von seinem Leben und Wirken. Mittels VR-Brille können Besucher zudem eine barocke Kathedrale betreten und im Zeitraffer erleben, wie sich die Lichtstimmung über den Tag verändert.

Analoges Modell

Im Vorarlberg Museum selbst kann in der Ausstellung „buchstäblich vorarlberg“ ein analoges Modell der Künstlerin Anna Bertle bestaunt werden. Auch dieses greift das Thema der Dreidimensionalität auf, indem es Querschnitte der Barockkirche in Lachen bei Zürich zeigt und die Dimension des Gotteshauses veranschaulicht. Wer weiter in das Modell eintauchen möchte, hat auch hier die Gelegenheit dazu: Mittels Tablet können Wandpfeiler aus dem Kirchenmodell herausgezogen und auf Originalgröße ausgedehnt werden. VN-TAS