Fest im Glauben verankert

DORNBIRN Es war ein langer Weg, den die neue Festmesse des Dornbirner Komponisten Thomas Thurnher (geb. 1966) nehmen musste, bis sie diesen Samstag in einer monumentalen Besetzung mit allein an die 200 Kirchenchörlern aus der gesamten Diözese in der Kirche St. Martin ihre komplette Uraufführung erfährt. Frühere Einstudierungen im Herbst im Dom von St. Gallen, in vier Kirchen des Schweizer Rheintals und zum Bischofsjubiläum im April im Dom betrafen jeweils nur Teile dieses groß angelegten Werkes. „Ich habe bisher noch nie für eines meiner Werke bereits vor der eigentlichen Uraufführung so große Zustimmung erfahren dürfen wie diesmal.“
Uraufführung
Thurnhers Ruf als versierter Komponist vor allem von weltlicher und sakraler Chormusik ist längst über die Grenzen gedrungen. Immer wieder gab es in beiden Sparten in den letzten Jahren Uraufführungen seiner Werke, die bei Sängern und Publikum ungeteilten Beifall fanden. „Ich möchte die Interpreten nicht überfordern und schreibe deshalb stets ihren Fähigkeiten angepasst. Die Chöre fühlen sich in meiner Musik wohl, setzen sie ohne Stress in Klang um.“ So kam es im vergangenen Jahr auch zu diesem Auftrag an Thurnher durch die Diözesen Feldkirch und St. Gallen für eine Festmesse zum Jubiläum „150 Jahre Cäcilien-Vereine“, gedacht speziell für die Singtage der Kirchenchöre in ihren Diözesen. Thurnher: „Das galt es primär zu berücksichtigen. Ich wählte deshalb eine Tonsprache, die für singende Laien leicht verstehbar und gut umsetzbar bleibt. Ich hole die Sänger in ihrem musikalischen Denken ab und führe sie behutsam ein paar Schritte weiter.“ Inhaltlich aber befolgt Thurner für sich strikt seine eigenen Grundsätze: „Als im Glauben verankerter Mensch ist Kirchenmusik für mich nicht nur eine Art Vertonung religiöser Inhalte, sondern Ausdruck dessen, was ich glaube.“ Herausgekommen ist ein der Feierlichkeit des Anlasses verpflichtetes pompöses Werk, das als siebenteilige Plenarmesse neben dem Ordinarium auch ein Proprium enthält und für zwei Chorgruppen, Blechbläserquartett, Orgel und Kantor komponiert wurde. Dabei kann die Messe uneingeschränkt auch in kleinerer Besetzung zur Aufführung kommen. „Ich habe eine Technik entwickelt, in der der erste Chor wie ein Libero beim Fußball in alle Ecken hüpft und mit ‚Schattenstimmen‘ die entstehenden ‚Löcher‘ füllt.“ JU