Beeindruckendes und vielfältiges Programm

Bregenzer Festspiele präsentierten Programm der Saison 2023.
Bregenz Beim alljährlichen Pressetag stellten die Bregenzer Festspiele ihr Programm für die kommende Saison vor. Für die Aufführung auf dem See 2023 sind insgesamt fast 185.000 Karten für 26 Abende (inklusive Generalprobe und Young People’s Night) erhältlich. Premiere ist am 20. Juli, mit der letzten Vorstellung auf der Seebühne am 20. August endet die 77. Saison. Die Geschichte der japanischen Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, begeisterte im vergangenen Sommer rund 163.000 Besucherinnen und Besucher bei einer Auslastung von 100 Prozent. Die Inszenierung von Andreas Homoki, das Bühnenbild von Michael Levine und die musikalische Leitung von Enrique Mazzola wurden hoch gelobt.

Andreas Homoki hat in seiner Inszenierung den Mut, die riesige Seebühne fast menschenleer zu zeigen: „Ich mag es, wenn eine Bühne nicht voll ist, sondern Raum für Raum. Aber die Bühne darf natürlich nicht immer leer sein, sondern sie lebt davon, dass sie auch mal voll ist und dann plötzlich wieder leer. Und dass das funktioniert, das wollte ich auch in Bregenz zeigen. Natürlich hat man Respekt vor den Dimensionen dieser Bühne.“ Der Erfolg gibt ihm recht.
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Eröffnet werden die Festspiele am 19. Juli mit der Oper im Haus „Ernani“ von Giuseppe Verdi, inszeniert von Lotte de Beer: „In Ernani geht es darum, dass wir Menschen unfähig sind, zusammenzuleben. Doch es wird auf unterhaltsame Weise erzählt, sodass wir auch über uns selbst lachen können.“ Für die musikalische Leitung zeichnet Festspiel-Residenzdirigent Enrique Mazzola verantwortlich.
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Intendantin Elisabeth Sobotka kann den Beginn der Festspiele kaum erwarten, für sie steht die Buntheit der kommenden Saison im Vordergrund:
„Ich freue mich sehr auf die österreichische Erstaufführung ‚The Faggots and Their Friends Between Revolutions‘ und die Uraufführung ‚Die Judith von Shimoda‘ auf der Werkstattbühne. Das ist das ganz Besondere in Bregenz.

Wir haben die Möglichkeiten und den Raum, den sich die Festspiele seit 1947 erobert und aufgebaut haben, um großartige zeitgenössische Stücke aufführen zu können. Das alles ist entstanden aus der Idee nach dem Krieg: ‚Wir brauchen hier wieder Kunst, wir brauchen wieder Auseinandersetzung mit Kultur‘. Auf diese Vielfalt und diese Fülle an spannenden Projekten freue ich mich in diesem Sommer ganz besonders.“

Am 21. Juli hat die Inszenierung von Heinrich von Kleists Komödie “Der zerbrochne Krug” als Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin in der Regie von Anne Lenk im Theater am Kornmarkt Premiere. Das 1808 erstmals erschienene und 1811 überarbeitete Stück ist auch heute noch hochaktuell und erzählt eine Geschichte über Machtmissbrauch, Heuchelei und die Verantwortung der Justiz.
Die Aufführung der “Schönen Müllerin” findet am 3. August um 17 Uhr im Großen Saal des Festspielhauses statt. Für alle Musikliebhaber und Schubert-Fans wird es ein besonderes Erlebnis sein, diese einzigartige Produktion zu erleben, die das traditionelle Werk mit innovativer Musikalität und kreativer Inszenierung verbindet.

In der Reihe “Musik & Poesie” tauchen die Festspielbesucher in eine Welt voller Überraschungen ein. Hier werden Kammermusik und Literatur in vielfältiger Form präsentiert und neue Perspektiven auf das Festspielprogramm eröffnet. Die Veranstaltungen verbinden musikalische Meisterwerke mit bedeutenden literarischen Texten zu einem einzigartigen Erlebnis für die Sinne.
Auch die Orchesterkonzerte und alle anderen Veranstaltungen versprechen dem Publikum beste Unterhaltung.
Der Kaufmännische Direktor Michael Diem blickt mit einem Auge schon auf die kommende Spielzeit: „Ich bin überrascht, dass immer wieder neue Ideen für die Bühne kommen. Es ist wirklich faszinierend: Wenn die Bühne für den Freischütz entsteht, wird das Publikum etwas ganz anderes sehen als jetzt bei der Butterfly. Die Bühnenbildner wissen, was in der Vergangenheit auf der Seebühne gespielt wurde, und lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen.“