Keine Toleranz für Antisemitismus

Kultur / 12.10.2023 • 21:10 Uhr

7. Oktober 2023, die islamistische Terrormiliz Hamas überfällt Israel und richtet ein bestialisches Massaker an, tötet unbewaffnete und unschuldige Menschen, erniedrigt, entführt, foltert, missbraucht. Babys werden die Köpfe abgeschlagen, Kinder vor ihren Eltern ermordet, Frauen vergewaltigt und durch die Straßen geschleift. Mehr als 1000 Tote beklagt Israel, wahrscheinlich die höchste Zahl getöteter jüdischer Zivilisten an einem Tag seit dem Holocaust. Und in Wien wie auch in deutschen Städten versammeln sich am Wochenende meist (leider von der Polizei nicht entschieden verhindert) arabischstämmige Männer, die sich lautstark für die Terroristen freuen und die Morde an Juden feiern – an denselben Orten, an denen jüdische Mitbürger nach Auschwitz deportiert wurden.

In Deutschland erfreuen sich mit Förderungen, Preisen und Ausstellungen von der Kunstschickeria gehätschelte Künstler und Kuratoren in widerwärtigem Zynismus an der „poetischen Gerechtigkeit“ der Menschenjagd und „der Schönheit revolutionärer Gewalt“, gepostet von einem in Berlin lebenden bekannten libanesischen Kurator. Die Künstlerin Emily Jacir kommentierte am 7.10. auf ihrem Instagram-Account die Verschleppung einer israelischen Zivilistin durch die Hamas: „Diese gefangengenommene Siedlerin sieht glücklich aus. Ich hoffe, sie geben ihr ein gutes palästinensisches Gericht zu essen.”

Die Künstlerin war, wen wundert es, auf der Dokumenta 2022 in Kassel eingeladen, jene Dokumenta, die ekelhafte antisemitische Karikaturen von Taring Padi präsentierte, der israelische Soldaten als Nazimörder diffamierte. Zwei der Dokumentakuratoren, inzwischen mit Professuren in Kassel versorgt, versahen gar ein Instagramm-Video, in dem Berliner den Terror der Hamas gegen Israel bejubeln, mit ihren Likes. Menschenverachtende Terrorglorifizierung ist symptomatisch für einen Kunstbetrieb, der ein Klima der Dämonisierung Israels (auch mit öffentlichen Geldern) fördert und mit seiner postkolonialen, antirassistischem Pseudomoral antisemitische Agitprop-Kunst kaschiert.

Das wohlfeile Schweigen großer Teile der Kunstszene zum Morden der Hamas bestätigt die triste Diagnose. Den islamistischen Mörderbanden der Hamas, die friedliche Besucher eines Rave-Festivals niedermetzeln, geht es nicht um angebliche Apartheid und Besatzung durch Israel, um das Wohl der Palästinenser, nein, sie hassen die Freiheit, sie hassen unsere Gesellschaft, die Demokratie, die Werte der Aufklärung, die Emanzipation, den Laizismus und Hedonismus, unseren Lebensstil und das demokratische, westlich orientierte Israel und die Juden, die in diesem antisemitischen Weltbild die Moderne verkörpern.

Die Antwort auf Terror, Mord und Verachtung unserer freien Welt kann nur die Solidarität mit Israel und Null Toleranz für Verherrlicher des Hamas-Terrors sein. Der aus dem Iran stammende Generalsekretär der FDP, Dvir-Sarsi, hat Recht: „Wer Terrorismus glorifiziert und bejubelt, muss mit Sanktionen rechnen und hat in unserem Land nichts verloren.“ Ja, Antisemitismus muss entschieden bekämpft werden, wo immer er seine hässliche Fratze zeigt, auch in der Kunst und Kultur.

„Sie hassen die Freiheit, sie hassen unsere­ Gesellschaft, die ­Demokratie, die Werte der Aufklärung.“

Gerald Matt

gerald.matt@vn.at

Dr. Gerald Matt ist Kulturmanager und unterrichtet an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.