Bunt, schrill und musikalisch: Die „Trolls“ sind zurück

Animationsfilm Die Kinoabenteuer der „Trolls“, den Spielfiguren mit den langen, bunten Haaren, entführen Kinder und Erwachsene in eine Welt von Fröhlichkeit und Zuversicht – nicht der schlechteste Zufluchtsort dieser Tage. Im dritten Teil der musikalischen Animationskomödie mit dem Titel „Gemeinsam stark“ sucht der einst miesepetrige Branch mit Freundin Poppy seine früheren Boyband-Kollegen auf. Denn ein Comeback ist zwingend nötig. Ab Donnerstag im Kino.

Rückblende: Schon als Baby feiert Branch mit seinen Brüdern erste musikalische Erfolge mit der Gruppe BroZone. Doch nach einem missratenen Gig trennt sich die Boyband, jeder geht seinen eigenen Weg. Rund 20 Jahre später wird einer von Branchs Brüdern von einem untalentierten Geschwisterpopduo entführt, um sein Talent auszusaugen und selbst erfolgreich zu sein. Der einzige Weg, um sein Gefängnis aus Diamantglas zu sprengen und ihn zu befreien: die perfekte Familienharmonie.

Und das im doppelten Wortsinn. Die zerstrittenen Brüder müssen sich wieder zusammenraufen und gemeinsam singen. Nach anfänglichem Zögern machen sich Branch und BroZone-Fan Poppy auf die Suche nach den Boygroup-Trollen und finden auf ihrer Reise die ein oder andere Überraschung, die auch Poppys Leben verändern.

Im zweiten Teil der „Trolls“-Reihe, der 2020 aufgrund der Coronapandemie direkt bei einem Streaminganbieter landete, standen noch Musikgenres wie K-Pop, Rap oder Metal im Zentrum der Story. Diesmal geht es um Boybands, die vor allem in den 1990er-Jahren eine große Rolle im Musikgeschäft spielten. Auch Musik anderer Familienbands wie den Bee Gees oder The Jackson Five ist zu hören.

Der Streifen des Animationsexperten Walt Dohrn („Shrek“) geizt dabei nicht mit popkulturellen Anspielungen auf diese Zeit, die natürlich vor allem für die Erwachsenen gedacht sind. Etwa an die aus heutiger Sicht ziemlich peinlich wirkenden Tanzchoreografien.

Und „Trolls“ schafft einen aus Marketingsicht hervorragenden Link zum echten Leben: Denn während Branch, der in der Originalversion wieder von Justin Timberlake (42) gesprochen wird, sich mit seinen früheren Boyband-Kollegen zusammentut, gibt es auch in der Realität ein Comeback. Timberlakes frühere Band *NSYNC, die sich 2002 trennte, nahm für den Film die erste Single nach über 20 Jahren auf. „Better Place“ wird natürlich zum Höhepunkt des Films perfekt in Szene gesetzt. Kein Wunder, denn Timberlake fungiert auch als musikalischer Leiter.