Farbenklänge und Celloströme

Isabel Pfefferkorn und das Cello Quartet bezaubern im Kulturhaus Dornbirn.
DORNBIRN Die Mezzosopranistin Isabel Pfefferkorn teilte sich am vergangenen Donnerstagabend, den 9. November, die Bühne des Dornbirner Kulturhauses mit einem Celloquartett, bestehend aus Payam Taghadossi, Anton Mecht Spronk, Paul Handschke und Zoltán Despond, um ihr Debütalbum „Soaked in Colour“ zu präsentieren. Vom ersten Ton an entführten sie das Publikum in eine Welt von klanglicher Tiefe und stilistischer Vielfalt, die die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberte. So offenbarte Pfefferkorn in Piazzollas „Oblivion“ ihre beeindruckende stimmliche Bandbreite, die sich durch ein betörend dunkles Timbre auszeichnet. Ihre Stimme unterstrich die melancholische Stimmung des Stücks auf spannende Weise und verlieh dem Abend eine zusätzliche emotionale Dimension.
Von Klassik über Jazz bis zu Pop
Die Konstellation aus einer Sängerin und vier Cellisten eröffnete ein breites Spektrum musikalischer Ausdrucksformen, das durch die intuitive und farbenreiche Interpretation Pfefferkorns noch verstärkt wurde. Das Programm des Abends spannte einen weiten Bogen von Klassik über Jazz bis hin zu Pop. Pfefferkorn und das Cello Quartet glänzten in ihrer Darbietung, die von Schubert bis Adele reichte, mit bemerkenswerter musikalischer Reife und stilistischer Bandbreite. Ihre Interpretationen klassischer und zeitgenössischer Werke waren ebenso erfrischend wie emotional berührend.
Die 1991 in Vorarlberg geborene Isabel Pfefferkorn scheut keine musikalische Herausforderung. Ihr Repertoire umfasst Musik von der Antike bis zur Gegenwart und sie tritt auch als Jazz- und Popsängerin auf. Diese musikalische Vielfalt präsentiert sie auf ihrem Debütalbum „Soaked in Colour“, für das sie ein originelles und unterhaltsames Programm zusammengestellt hat: Arien, Lieder und Songs aus verschiedenen Epochen und Genres, vom Barock bis ins 21. Jahrhundert. Johann Sebastian Bach, Franz Schubert oder Richard Strauss sind ebenso vertreten wie Queen und Adele.
Dies gelingt nicht zuletzt durch die einzigartigen Arrangements auf bemerkenswerte Weise. Unterstützt wird die junge Sängerin von einem exzellent spielenden Celloquartett, sodass ganz eigene, bisher nicht gehörte Versionen populärer Musikstücke entstehen, die das Publikum überraschen und begeistern werden.
Der Titel des Albums „Soaked in Colour“ spiegelt nicht nur Pfefferkorns synästhetische Erfahrung wider, sondern auch die farbenfrohe musikalische Darbietung des Abends. „Musikmachen ist für mich eine bunte Reise, auf der Zahlen, Buchstaben und Emotionen ihre eigene Farbpalette haben. In Momenten der Überforderung wird das Element Wasser zu meinem Ruhepol, schließt den Kreis der Synästhesie und erfrischt meine Gefühlspalette. Wie die verschiedenen Töne eines Liedes tragen die Farben meiner Emotionen – sei es das Schwarz der Schmerzenstränen, das Gelb der Freudentränen oder das Rot des Schweißes der Anstrengung – zur Harmonie meines kreativen Ausdrucks bei“, so die Künstlerin. Die eigens für diese Besetzung instrumentierten Stücke schafften es auf die Longlist der Deutschen Schallplattenkritik.
Anerkennung und Wertschätzung
Mit „Soaked in Colour“ haben die Musiker eine CD geschaffen, die sich über die Grenzen traditioneller Genrezuordnungen hinwegsetzt und eine Brücke zwischen den musikalischen Welten schlägt. Der begeisterte Applaus des Publikums am Ende des Konzerts war ein deutliches Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung dieser künstlerischen Leistung. VN-AMA
