Psychothriller im Horrorsetting

Kultur / 10.11.2023 • 18:15 Uhr
Die EinladungSebastian Fitzek, Droemer Knaur, 384 Seiten

Die Einladung

Sebastian Fitzek,
Droemer Knaur, 384 Seiten

Schon letzte Woche stand Fitzek an der Spitze der Bestsellerlisten.

Psychothriller Marla Lindberg ist eine verschlossene, wenig selbstbewusste junge Frau, die es bisher nicht leicht in ihrem Leben hatte. Ihr Vater hat sich das Leben genommen und die Mutter gibt ihr die Schuld an seinem Tod. Nur die Oma väterlicherseits hält zu ihr. Außerdem leidet der Twen, die in einem Unternehmen für Botendienste arbeitet, an Gesichtsblindheit, das heißt sie ist unfähig, Gesichter zu erkennen. Als sie an einen ungewöhnlichen Ort – eine stillgelegte Geburtsklinik – geschickt wird, hört sie ein seltsam pfeifendes Husten und als ob das nicht schon unheimlich genug wäre, versucht auch noch jemand, sie zu töten. Panisch flüchtet sie und verunfallt schwer. Durch ihre Psychotherapie lernt Marla jedoch: Das alles sind falsche Erinnerungen. Ihr Gehirn spielt ihr in Extremsituationen Streiche, wenn sie vergeblich versucht, Menschen an ihren Gesichtern zu erkennen. Das allerdings macht sie zum sogenannten Super-Recognizer. In ihrem neuen Job in einer Sicherheitsfirma sichtet sie illegales pornografisches Material, um Täter zu identifizieren.

Plötzlich flattert diese Einladung zu einem Klassentreffen ins Haus. Es soll auf einer abgelegenen Berghütte stattfinden. Marla ist anfänglich wenig begeistert. Dennoch entschließt sie sich hinzufahren. Auch in der Hoffnung mehr über ihre eigene Identität zu erfahren, während sie mit den ehemaligen Klassenkameraden in Erinnerungen schwelgt. Als sie in den Alpen ankommt, sind alle Zimmer bereits bezogen. Benutztes Geschirr steht auf dem Esstisch, der Kamin flackert, doch es ist niemand da. Marla beginnt die anderen zu suchen. Und dann hört sie es wieder. Wie jemand pfeifend hustet, draußen, in der Dunkelheit …

Viel Blut, viele Tote

Es wäre wohl kein echter Fitzek-Thriller, wenn nicht jede Menge Blut fließen würde, am laufenden Band gemordet und ein Wendungshorror den anderen jagen würde, um alles wieder zurück auf Anfang zu beamen. Klar, der gefeierte Bestsellerautor versteht sein Handwerk und an Spannung mangelt es in seinen Thrillern nicht. Dennoch ist „Die Einladung“ etwas zu dick aufgetragen und einiges an der Handlung nicht wirklich logisch und nachvollziehbar. Dennoch gibt es für alle Fitzek-Fans eine wichtige Information zum Schluss: Prime Video kündigte an, dass demnächst die Dreharbeiten für eine Spielfilm-Adaption des Fitzek-Romans „Der Heimweg“ starten. Man darf sich also vorfreuen. CRO