Opern-Hit auf der Seebühne

Kultur / 22.11.2023 • 15:50 Uhr
Die Bregenzer Festspiele 2024 finden von 17. Juli bis 18. August statt. <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Die Bregenzer Festspiele 2024 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Philipp Steurer

Die romantische Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber eröffnet die 78. Bregenzer Festspiele.

Bregenz Die 78. Bregenzer Festspiele vom 17. Juli bis 18. August 2024 präsentieren „Freischütz“ auf der Seebühne, „Tancredi“ im Festspielhaus, zwei Uraufführungen auf der Werkstattbühne, große und kleine Konzerte sowie das Opernstudio, die Opernwerkstatt und dreimal Schauspiel.

Moderiert von Babette Karner gaben Intendantin Elisabeth Sobotka, FestspielpräŠsident Hans-Peter Metzler, der kaufmäŠnnische Direktor Michael Diem sowie Philipp Stöšlzl Auskunft über das neue Programm.
Moderiert von Babette Karner gaben Intendantin Elisabeth Sobotka, FestspielpräŠsident Hans-Peter Metzler, der kaufmäŠnnische Direktor Michael Diem sowie Philipp Stöšlzl Auskunft über das neue Programm.

Eröffnet werden die Festspiele am 17. Juli 2024 mit der romantischen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber auf der Seebühne. Inszeniert wird das Meisterwerk von Regisseur Philipp Stölzl, der auch für das Bühnenbild und das Lichtdesign verantwortlich zeichnet.

Philipp Stölzl, der auch für das Bühnenbild und das Lichtdesign verantwortlich zeichnet, inszeniert die Seeaufführung „Der Freischütz“.   <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Philipp Stölzl, der auch für das Bühnenbild und das Lichtdesign verantwortlich zeichnet, inszeniert die Seeaufführung „Der Freischütz“. Philipp Steurer

„Nach dem Erfolg von ‚Rigoletto‘ hatte ich immer die leise Hoffnung, dass Elisabeth Sobotka auf mich zukommt und mich wieder einlädt. Ich fühlte mich wie eine erwartungsvolle Braut, die ungeduldig darauf wartete, gefragt zu werden. Als die Einladung schließlich kam, war das ein wunderbares Gefühl. Ich glaube, jeder Künstler hat Orte, an denen er sich nicht nur verstanden, sondern auch inspiriert fühlt, an denen er seine beste Arbeit abliefern kann. In meinem Fall ist Bregenz so ein Ort, an dem ich vielleicht sogar besser arbeiten kann als an anderen Orten. Hier stimmt für mich einfach alles. Es ist eine fantastische Kombination aus Vorarlberger Präzision, Kunstsinn, Leidenschaft und wirtschaftlicher Sorgfalt, die hier herrscht. Diese einzigartige Mischung schafft eine Atmosphäre, in der ich mich pudelwohl fühle, und das macht mich sehr glücklich.“

Die Präsentation der Bregenzer Festspiele 2024 fand im Setting der kommenden Seeproduktion statt.  <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Die Präsentation der Bregenzer Festspiele 2024 fand im Setting der kommenden Seeproduktion statt. Philipp Steurer

Stölzl verriet auch schon ein wenig über seine Inszenierung und das Bühnenbild. Ein geducktes, unwirtliches Dorf, das von einer Flutkatastrophe heimgesucht wurde, bildet den Rahmen. Das Dorf ist halb überschwemmt, tote Bäume ragen aus dem Sumpf, manchmal sieht man im Hintergrund Umrisse, die wie Tentakel aus dem schlammigen Wasser ragen. „Ich stelle mir vor, wie das Publikum im Sommer an der Seepromenade flaniert und in die Welt des ‚Freischütz‘ eintaucht. Der Wind weht, Schneeflocken fallen und man findet sich in einer rauen Welt wieder, in der Max um seinen Platz im Leben kämpfen muss und dem Teufel begegnet.“

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Festspiel-Intendantin Elisabeth Sobotka sprach von einem „üppigen Programm“, das von der Überzeugung getragen sei, dass es mit dem See-Spektakel allein nicht getan sei. Mit der Oper „Tancredi“ im Festspielhaus werde ein ernster Rossini auf die Bühne gebracht. Das Libretto sei so erschreckend, „dass man es nicht einfach so auf die Bühne bringen kann“. Regie führt Jan Philipp Gloger, die musikalische Leitung übernimmt Yi-Chen Lin, bekannt durch ihre musikalische Leitung von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“.

Festspiel-Intendantin Elsiabeth Sobotka sprach von einem „üppigen Programm“ im kommenden Jahr. <span class="copyright"> Philipp Steurer</span>
Festspiel-Intendantin Elsiabeth Sobotka sprach von einem „üppigen Programm“ im kommenden Jahr. Philipp Steurer

Die Werkstattbühne wird durch zwei Uraufführungen bereichert: „Unmögliche Verbindung“ des tschechischen Komponisten Ondřej Adámek und „Hold Your Breath“ der irischen Komponistin Éna Brennan. In beiden Werken geht es um komplexe menschliche Beziehungen und Emotionen, wobei „Unmögliche Verbindung“ das Scheitern zwischenmenschlicher Kommunikation beleuchtet und „Hold Your Breath“ eine mysteriöse Begegnung beschreibt, die alle Beteiligten verändert. Die Musicbanda Franui präsentiert die Hybridoperette „Hotel Savoy“, die die Vertreibung der Komponisten durch die Nationalsozialisten musikalisch in Szene setzt und eine musikalische Reise durch das „Silberne Zeitalter der Operette“ bietet. Gioachino Rossinis „Ehevertrag“ und Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi“ werden im Theater am Kornmarkt aufgeführt. Regie führt Kammersängerin Brigitte Fassbaender, die musikalische Leitung hat Leo McFall, Chefdirigent des Symphonieorchesters Vorarlberg.

 <span class="copyright">Mathis Fotografie</span>Leo McFall, Chefdirigent des Symphonieorchesters Vorarlberg.
Mathis FotografieLeo McFall, Chefdirigent des Symphonieorchesters Vorarlberg.

Das Wiener Burgtheater und das Deutsche Theater Berlin sind mit Molières „Der Menschenfeind“ am 30. und 31. März und Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ am 18. und 19. Juni zu Gast.

„Der zerbrochne Krug“ des Deutschen Theaters Berlin. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"><span class="copyright"> </span></span><span class="copyright">Arno Declair</span>
„Der zerbrochne Krug“ des Deutschen Theaters Berlin.  Arno Declair

Im Theater KOSMOS wird das Stück „Mondmilch trinken“ von Josef Maria Krasanovsky, Siegerstück des Wettbewerbs der Österreichischen Theaterallianz 2023, uraufgeführt. Die Festspiele bieten auch ein reichhaltiges Konzertprogramm mit vier Orchesterkonzerten, die den Reichtum der Musik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart präsentieren. Auf dem Programm stehen Meisterwerke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Gustav Mahler, Carl Maria von Weber, Antonín Dvořák, Igor Strawinsky und Emilie Mayer.

Die Wiener Symphoniker mit Dirigent Enrique Mazzola bei einem Orchesterkonzert im Rahmen der Bregenzer Festspiele. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="copyright">MATHIS FOTOGRAFIE</span>
Die Wiener Symphoniker mit Dirigent Enrique Mazzola bei einem Orchesterkonzert im Rahmen der Bregenzer Festspiele.  MATHIS FOTOGRAFIE

Das Kinder- und Jugendprogramm bietet eine Vielzahl an Aufführungen, darunter die Blasmusikshow „Zirkus Luft-i-Kuss“ und die Kinderoper „Pinocchio“ im Juni 2024.

Mit „Ich pfeif' auf die Sobotka“ würdigt Nikolaus Habjan das Schaffen der Intendantin.   <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Mit „Ich pfeif' auf die Sobotka“ würdigt Nikolaus Habjan das Schaffen der Intendantin. Philipp Steurer

Elisabeth Sobotka wird musikalisch verabschiedet: Im Rahmen der Reihe „Musik & Poesie“ würdigt der Kunstpfeifer Nikolaus Habjan das Schaffen der Intendantin. Mit „Ich pfeif’ auf die Sobotka“ lässt er die Jahre der Intendanz Sobotka humorvoll Revue passieren.

Die Bregenzer Festspiele 2024 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.