Kukuphi will Zuversicht ausstrahlen

Kultur / 10.01.2024 • 14:30 Uhr
Walter Zingerle mit Gattin Renate und seinem Portrait, das Kurt Bonner geschaffen hat. <span class="copyright">Bilder: SCO</span>
Walter Zingerle mit Gattin Renate und seinem Portrait, das Kurt Bonner geschaffen hat. Bilder: SCO

Bludenzer Kellergalerie zeigt Werke von Carmen Margot Lins und Walter Zingerle.

BLUDENZ „Wunderschöne Landschaften mit Pastellkreide gearbeitet und karikaturistisch aufgearbeitetes ,allzu Menschliches’ in Trashskulpturarbeiten – eine aufgelegte Situation, um über unsere Zukunft zu philosophieren: Der Begriff ,Zuversicht’ wird das Wort des Jahres im Kukuphi sein“, informiert Galeristin Sigrid Fritsche. Während der laufenden, noch bis 10. Februar dauernden Ausstellung wird ihre Kellergalerie in der Werdenbergerstraße 26 in Bludenz ein „Marktplatz der Ideen“ zu diesem Thema sein.

In den Gesprächen soll es um die Frage gehen, wie wir unsere Zukunft „menschenwürdig“ leben können. „Wir werden niederschreiben, was uns dazu einfällt und das Ergebnis in Stichworten an einer Wand befestigen. Das wird eine tolle Collage werden, so hoffe ich, die wir im Februar in Form einer Finissage feiern wollen”, kündigt die Bludenzerin an.

Zwei Künstler und Kukuphi-Stammgäste: Kurt Bonner (der linke der beiden Herren) und Tom Josepf.
Zwei Künstler und Kukuphi-Stammgäste: Kurt Bonner (der linke der beiden Herren) und Tom Josepf.

Die Ende November eröffnete Ausstellung „Winterblau + Seewassergrün“ mit Werken der in Rankweil geborenen und in Satteins lebenden Künstlerin Carmen Margot Lins wird verlängert. Neu hinzu kommen Arbeiten von Walter Zingerle, der gemeinsam mit Gattin Renate zu den vielen Stammgästen des barrierefrei zugänglichen Kukuphi zählt. Künstler Kurt Bonner aus Thüringen überraschte Walter Zingerle im Zuge der aktuellen Ausstellung mit einem Portrait desselben. „Walter hatte sich einmal für ein Portrait von sich selbst interessiert. Eines Tages schlug ich die VN auf und sah darin ein Bild von Walter, das Renate vor vier Jahren von ihrem Ehemann angefertigt hatte. Es war ein sehr gutes Motiv. Daraufhin habe ich das Portrait so gut wie möglich in Pastell gemalt“, schildert der pensionierte Kfz-Elektrikermeister.

Galeristin Sigrid Fritsche und Künstlerin Carmen Margot Lins.
Galeristin Sigrid Fritsche und Künstlerin Carmen Margot Lins.

Der Bludenzer Künstler Walter Zingerle beschäftigt sich „speziell mit dem Charakter von weggeworfenen Materialien und der vielseitigen Möglichkeit, diesen durch Wiederverwertung in meinen Objekten neuen Ausdruck zu verleihen. Konkret erarbeite ich in meinen Skulpturen bekannte Redewendungen neu interpretiert, sozusagen ,recycelt'”, erzählt Walter Zingerle und schmunzelt. Etwa dreieinhalb Jahrzehnte war er in seiner Heimatstadt dafür verantwortlich, dass der Müll, die wiederverwertbaren Altwertstoffe sowie Problemstoffe fachgerecht entsorgt werden. „Irgendwann kam mir die Idee, nicht mehr benötigte Dinge und Materialien künstlerisch zu verwerten. Ich wollte den Menschen zeigen, was aus ,Abfall’ neu entstehen kann”, erinnert sich der im Ruhestand befindliche Stadtangestellte. „Zur Veranschaulichung meiner Ideen habe ich deshalb Köpfe gewählt, weil ja alles was wir machen und tun, im Kopf’ entsteht.“

Walter Zingerle mit Gattin Renate.
Walter Zingerle mit Gattin Renate.

Ebenfalls mit Leib und Seele künstlerisch tätig ist Carmen Margot Lins aus Satteins. “Zielsetzung meiner Malerei ist eine besondere Farbtiefe meiner speziellen Pastellkreide-Technik. Im Fluss der Stimmungen von Licht und Witterung geht es auch um das Einbeziehen der persönlichen Stimmung. Mit der Dynamik der Farbabstufungen entsteht eine expressive Malerei, die an der Abstraktion festhält und doch das Gegenständliche nicht vermissen lässt”, sagt die gebürtige Rankweilerin. Bei ihren Portraits strebe sie durch den freien Umgang mit Farbe nach ausdrucksstarken ästhetischen Darstellungen, die viel Raum für subjektive Interpretationen lassen. SCO