Eine Bühne für die Literatur

Kultur / 27.03.2024 • 14:00 Uhr
Pressekonferenz: Susanne Denk, Wolfgang Mörth, Hubert Dragaschnig, Katharina Leissing
Robert Sturn, Susanne Denk, Wolfgang Mörth, Michael Rauth, Katharina Leissing und Hubert Dragaschnig freuen sich schon auf die “Fluss-Stadt”. klaus hartinger

Die Bregenzer Literaturtage finden am kommenden Samstag statt.

Bregenz Am Samstag, 30. März 2024 verwandelt sich Bregenz zwischen 11 und 17 Uhr in eine lebendige Bühne der literarischen Kunst, auf der 52 Kurzlesungen stattfinden. Ziel der Bregenzer Literaturtage ist es, Literatur einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die dreizehn eingeladenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller zeigen mit ihren unterschiedlichen Lebenswegen und kreativen Ansätzen eindrucksvoll die Vielfalt und den Reichtum des heutigen Literaturbetriebs. Heute stellen wir Ihnen die ersten sechs Autoren vor, morgen folgen die restlichen sieben.

Barbi Marković
Barbi Marković wurde kürzlich mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet. Amrei-Marie / wikipedia

Barbi Marković, geboren in Belgrad, überschreitet in ihren Werken oft kulturelle und sprachliche Grenzen. Die in Wien lebende Autorin hat sich mit ihrer Adaption von Thomas Bernhards Erzählung “Gehen” einen Namen gemacht. Dieses Werk sowie ihr Roman “Superheldinnen”, der für seine einzigartige Mischung aus Deutsch und Serbisch gelobt wurde, stellen eine herausfordernde und frische Perspektive auf die zeitgenössische Literatur dar. Der 2023 veröffentlichte Roman „Minihorror“ wurde vor wenigen Tagen mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet.

Puneh Ansari
Die Fähigkeit, tiefgründige Reflexionen mit einem frischen, unkonventionellen Ansatz zu verbinden, zeichnet Puneh Ansari aus. Sargoth, modified by Wolfgang Glock

Puneh Ansari steht für eine neue Generation von Autoren, die das Internet nutzen, um sich Gehör zu verschaffen. Als Tochter iranischer Exilanten in Wien geboren, nutzte sie soziale Medien für ihre ersten literarischen Gehversuche. Ihre Kurzessays, die zunächst nur einem kleinen Kreis auf Facebook zugänglich waren, fanden in “Hoffnun’” den Weg in die analoge Welt. Ansari, die auch als kritische Beobachterin von Kunstwerken in Erscheinung tritt, zeichnet die Fähigkeit aus, tiefgründige Reflexionen mit einer frischen, unkonventionellen Herangehensweise zu verbinden.

Irene Diwiak 2023
Irene Diwiaks Debütroman war “Liebwies”. Amrei-Marie/Wikipedia

Aufgewachsen in der Steiermark, fand Irene Diwiak nach ihrer Übersiedlung nach Wien eine lebendige Literaturszene vor, in der sie sich rasch etablierte. Diwiak, die bereits als Jugendliche mit Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, besticht durch ihre vielschichtigen Erzählungen und tiefgründigen Charakterstudien. Ihr Debütroman “Liebwies”, der in das Wien der 1920er- und 1930er-Jahre entführt, ist eine scharfe Kritik an den sozialen Ungleichheiten und Geschlechterrollen dieser Zeit. 2023 erschien ihr Roman “Sag Alex, er soll nicht auf mich warten”, der von der Freundschaft zwischen Hans Scholl und Alexander Schmorell handelt.

Der Hohenemser Jürgen-Thomas Ernst hat sich als Dramatiker, Schriftsteller und Sachbuchautor einen Namen gemacht. Seine Werke, die oft historische Ereignisse aufgreifen und mit persönlichen Erzählsträngen verweben, bieten spannende Einblicke in weniger bekannte Kapitel der Geschichte. Ernst, der auch für sein Engagement im Umweltschutz bekannt ist, zeigt in seinen Romanen und Theaterstücken eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und den kleinen Geschichten, die sich in ihr verbergen.

Interview mit dem Schriftsteller Jürgen Thomas Ernst
Der Hohenemser Dramatiker, Schriftsteller und Sachbuchautor Jürgen-Thomas Ernst. phillip steurer

Cornelia Hülmbauers Ausbildung in Anglistik und Kunstgeschichte, kombiniert mit einem Doktorat in Angewandter Linguistik, spiegelt sich in ihrem facettenreichen Werk wider. Hülmbauer, deren literarisches Debüt “MAU OEH D” Aufmerksamkeit erregte, lotet in ihren Texten die Grenzen der Sprache und die Möglichkeiten ihrer Neugestaltung aus. Ihr Engagement für europäische Mehrsprachigkeit und ihre Experimentierfreude in Lyrik und Prosa machen sie zu einer außergewöhnlichen Teilnehmerin der Bregenzer Literaturtage.

Anna Katharina Laggner, in Graz geboren, in Wien und Oberösterreich lebend, steht exemplarisch für die Verschmelzung verschiedener Kunstformen. Als Radiomacherin, Künstlerin und Autorin bewegt sie sich fließend zwischen den Medien und erschafft einzigartige Erzählwelten. Ihr erster Roman “Fremdlinge” zeugt von ihrer Fähigkeit, tiefgründige Themen in einer leichten, zugänglichen Sprache zu behandeln.