Neue Konzertformate für die Zwischentöne

„FL!K“ konnte sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen.
Feldkirch Beim Hugo, dem internationalen Wettbewerb für neue Konzertformate im Alten Hallenbad in Feldkirch, traten am Freitagabend vier Teams von führenden Musikhochschulen zum kreativen Schlagabtausch an. Die Montforter Zwischentöne, eine Institution, die sich der Förderung innovativer Konzertformate verschrieben hat, bot jungen Talenten eine Bühne, um ihre Visionen zum Thema „ICH | WIR“ zu präsentieren.

Aus 42 Teams aus über sieben Ländern hatte die Jury im Vorfeld vier Finalisten ausgewählt. Diese hatten die Aufgabe, in nur acht Minuten ihre Ideen für ein Konzertformat speziell für das Pförtnerhaus der Stella Vorarlberg in Feldkirch zu präsentieren. Der Abend, moderiert von Andrea Thilo, zeigte die außergewöhnliche Bandbreite und Kreativität der nächsten Generation von Musikschaffenden. Vom visuellen und auditiven Erlebnis eines isolierten Konzerts, wie es das Team „Konglomerat“ präsentierte, bis zur symbolischen Einheit von „Die Pflastersteine“, die durch das Motiv der Verbundenheit beeindruckte.

Die teilnehmenden Teams – „Die Pflastersteine“ aus Linz, „cryptic“ aus Hamburg, „Konglomerat“ aus Freiburg und „FL!K“, ein Zusammenschluss aus Erlangen, Nürnberg und Leipzig – präsentierten eine Palette von Ideen, die von der Einbeziehung von Alltagsgegenständen in die Musik bis zur Auseinandersetzung mit Umweltproblemen reichten. Die innovative Nutzung des Raumes und die Einbeziehung des Publikums in die Performances bildeten den Kern dieser neuen Konzertformate.

Das Team „FL!K“ konnte sich schließlich mit seinem Konzept des „roten Fadens“, das Musik verschiedener Epochen und die kreative Interaktion zwischen Performern und Publikum miteinander verband, gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Die Einbindung von Alltagsgegenständen auf der Suche nach neuen Klängen, ergänzt durch Musikstücke vom Barock mit Telemann bis hin zu modernen Klängen von Peter Eötvös und Jazz, überzeugte die Jury. Auf der Bühne stand ein Rahmen, der mit einer Membran bespannt war. Die Mitglieder von „FL!K“ bewegten sich vor und hinter diesem Rahmen. In einem symbolischen Moment durchbrach schließlich eine Person die Membran und alle konnten sich die Hände reichen. Ihr Sieg brachte ihnen nicht nur ein Preisgeld von 1.000 Euro ein, sondern auch ein Produktionsbudget von 5.000 Euro für die Uraufführung ihrer Konzertidee bei den Montforter Zwischentönen im November 2024.
Trotz der starken Leistung von „FL!K“ waren „Die Pflastersteine“ in der Publikumswertung besonders erfolgreich. Dies spiegelte die Vielfalt und Qualität der eingereichten Konzepte aller Teilnehmer wider.

Benannt nach Hugo von Montfort, dem ersten Musiker Vorarlbergs, dessen Werk bis heute bekannt ist, symbolisiert der Wettbewerb den Brückenschlag zwischen historischer Würdigung und zukunftsorientierter musikalischer Innovation. Die Montforter Zwischentöne, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern, sind nach wie vor ein wichtiger Akteur in der Gestaltung der musikalischen Landschaft, indem sie eine Plattform für den Dialog zwischen Tradition und Avantgarde bieten. Der Erfolg des Abends zeigt nicht nur das hohe Niveau der musikalischen Ausbildung in Europa, sondern auch die Bedeutung von Plattformen wie Hugo, die jungen Künstlern ermöglichen, über den Tellerrand zu blicken und das Konzertleben mit frischen, innovativen Ideen zu bereichern.