
So schaut die Seebühne der Bregenzer Festspiele aus
Magische Einblicke hinter die Kulissen.
Bregenz Die magische Welt der Seebühne hautnah erleben: An drei Samstagen im Juni und Juli 2024 öffnen die Bregenzer Festspiele ihre Tore für faszinierende Einblicke. Am 22. und 29. Juni sowie am 6. Juli, jeweils um 14 Uhr, bieten die Festspiele bei freiem Eintritt 20-minütige Bühnenpräsentationen mit technischen Raffinessen und musikalischen Kostproben.

Die Präsentationen entführen die Zuschauer in eine magische Welt, die eigens für die aktuelle Aufführung geschaffen wurde. Die Bühne stellt ein gespenstisches Dorf dar, das von einer 1.400 Quadratmeter großen, künstlichen Sumpflandschaft mit einer konstanten Wassertiefe von 25 Zentimetern umgeben ist. Diese Sumpflandschaft ermöglicht es den Darstellern, auf geheimnisvolle Weise zu verschwinden und an anderer Stelle wieder aufzutauchen, was die dramatische Wirkung der Oper verstärkt.
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Die Bühne besteht aus acht schiefen Häusern und einem zwölf Meter hohen Glockenturm aus Holz und Stahl. Von den kleinen Häusern, die kaum größer als Hundehütten sind, bis zum Dorfwirtshaus, das die Größe eines kleinen Wohnzimmers hat, wurde alles detailgetreu nachgebaut, um eine authentische Dorfatmosphäre zu schaffen.

Zur mystischen Stimmung trägt auch ein sechs Meter breiter Mond bei, der zusammen mit 30 kahlen, winterlich anmutenden Bäumen über der Bühne schwebt. Diese bestehen aus Stahlrohrgerüsten und wurden bereits im Winter aufgestellt, um das düstere Bild zu vervollständigen.

Das technische Kunstwerk ist das Ergebnis monatelanger Planung und der Zusammenarbeit von 33 Firmen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Während der Festspielzeit wird das Becken mit 500.000 Litern Wasser gefüllt, das von Pumpen umgewälzt und gefiltert wird. Ein rutschfester Boden sorgt für die Sicherheit der Künstler.

Regisseur und Bühnenbildner Phillip Stölzl, bekannt durch seine Bregenzer Rigoletto-Inszenierung, betont die Bedeutung des Bühnenbildes: „Das Stück braucht das Geheimnis und die Dunkelheit des Waldes, Geistererscheinungen und den Teufel. Die Wolfsschlucht auf der Bühne muss die theatralische Magie bieten, die man erwartet. Wir haben uns für den magischen Realismus entschieden, um eine Welt zu schaffen, die diese Elemente glaubwürdig darstellt.

Eine der größten Herausforderungen war das Wasserbecken, das wir bis in die erste Reihe gezogen haben. Durch diese Nähe und das Heranrücken der Bühne an die Zuschauer wird die Distanz aufgehoben und das Publikum in den Wald hineingezogen. Das Becken selbst ist technisch sehr anspruchsvoll, weil das Wasser ständig ausgetauscht werden muss, damit es nicht fault”.

Der Freischütz eröffnet am 17. Juli 2024 die 78. Bregenzer Festspiele.