David Helbock Trio bei den Salzburger Festspielen

Jazz, Beethoven, Mozart und ein Vorarlberger Volkslied.
Salzburg Am Samstag, den 20. Juli spielte das David Helbock Trio im Rahmen des “Festes zur Festspieleröffnung” und sorgte bereits am Nachmittag für einen musikalischen Höhepunkt. Mit David Helbock am Klavier, Raphael Preuschl an der seltenen Bass-Ukulele und Reinhold Schmölzer am Schlagzeug präsentierte das Trio die besten Lieder aus seinem Album „Into the Mystic“.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Formationen und eher ungewöhnlich für ein Jazzpiano-Trio verzichteten Helbock und seine Mitmusiker auf die gängige Praxis, Popsongs als Grundlage für ihre musikalischen Erkundungen zu verwenden. Stattdessen bildeten Eigenkompositionen und klassische Musik die Grundlage ihres Konzerts. Das Konzert begann mit „Masks“, einer Komposition von Helbock, gefolgt von einer beeindruckenden Interpretation des zweiten Satzes aus Beethovens 7. Symphonie, die Helbock als das mystischste Musikstück überhaupt betrachtet.

Das Thema Mystik zog sich wie ein roter Faden durch das Programm, das sowohl introspektiv als auch mythisch war. Es folgten zwei Hommagen an Thelonious Monk, „Spirit for Monk“ und „A.M. – The Anonymous Monkaholics“. Letztere überzeugte nicht nur musikalisch, sondern auch durch ihren einfallsreichen Namen. Weiter ging es mit einer coolen Interpretation des Vorarlberger Volksliedes „Öpfele bisch so kugelrund“.
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Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts war das Stück „The World Needs More Heroes“, das nahtlos in eine Hommage an den Liebesgott „Eros“ überging. Der „Blues for Frederick“ von Raphael Preuschl bot einen intimen, aber leidenschaftlichen Moment. Helbock ehrte den Spielort am Residenzplatz im Hof Wolf-Dietrichsruh mit einem Solo, einer Bearbeitung von Mozarts „Komm, lieber Mai und mache“.
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Mit seiner unorthodoxen Herangehensweise, aufgelockert durch melodiöse Solosequenzen am Klavier, war das Trio eine Bereicherung für die Salzburger Festspielwelt. Auf dem Album “Into the Mystic” zeigt sich Helbock traditionell und poetisch zugleich. Mal nachdenklich, mal romantisch und stimmungsvoll. Das Trio war beim Konzert perfekt aufeinander eingespielt, spielte Jazz vom Feinsten, und das um 16.30 Uhr, wenn ein echter Jazzmusiker gerade einmal normalerweise seinen zweiten Kaffee trinkt. „Mother Earth“ klang soulig und bluesig, während Helbock am Piano perkussive und harfenartige Effekte erzeugte.

Helbock, Preuschl und Schmölzer setzten ein starkes musikalisches Zeichen und hinterließen einen bleibenden Eindruck beim durchaus verwöhnten und anspruchsvollen Salzburger Publikum.

David Helbock, 1984 in Vorarlberg geboren, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel und entwickelte sich zu einem außergewöhnlichen Künstler. Nach einer klassischen Ausbildung und Jazzunterricht bei renommierten Lehrern wie Peter Madsen und Fuat Kent prägte er sein charakteristisches „Inside Piano“-Spiel.

Er ist mehrfacher Preisträger des Montreux Jazz Festivals und erhielt 2011 den „Outstanding Artist Award“, den wichtigsten Förderpreis Österreichs. Helbock hat fast 25 Alben unter eigenem Namen veröffentlicht und ist ein gefragter Komponist und Interpret auf internationalen Bühnen. Seine Musik führt ihn rund um den Globus, von den USA über Russland bis nach Australien. Mit seinem Trio verzauberte er auch das Salzburger Publikum.