Musikalische Gespräche zwischen den Zeiten

Die Pforte präsentierte das Programm für das Jahr 2025.
Feldkirch Die Saison 2025 der Pforte steht unter dem Motto „Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander“ – ein Zitat aus Friedrich Hölderlins Hymne „Die Friedensfeier“. Klaus Christa, künstlerischer Leiter der Pforte, sieht darin mehr als nur ein literarisches Leitmotiv: „Um Musik wirklich lebendig werden zu lassen, müssen wir einander zuhören. Wenn wir das aufmerksam tun, hören wir voneinander und miteinander.“

Der “Impuls um halb” bietet vor den Konzerten spannende Einblicke und Diskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Den Auftakt macht Ilkay Idiskut, bekannt aus dem Dokumentarfilm „Favoriten“ von Ruth Beckermann. Weitere Gäste wie der ehemalige Leiter der Sozialpsychiatrie des Landeskrankenhauses Rankweil Albert Lingg oder die Berliner Theatermacherin Christine Vogt eröffnen neue Perspektiven – sie reflektieren etwa, warum das Wilde unbedingt einen Platz in unserem Leben braucht oder welche Wirkung die kreative Arbeit mit Demenzkranken und Kindern hat.
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Mit der „Pforte für alle“ lädt die Pforte zu einer inklusiven Veranstaltung ein, bei der gemeinsames Musizieren und Tanzen im Mittelpunkt stehen. Im Oktober leitet die Musikerin Evelyn Fink-Mennel diese besondere Veranstaltung, zu der alle – unabhängig von ihren musikalischen Fähigkeiten – herzlich eingeladen sind. Ziel ist es, die verbindende Kraft der Musik erlebbar zu machen und eine offene Plattform für alle Interessierten zu schaffen.

Die Abonnementkonzerte 2025 der Pforte beginnen mit „Der himmlischen Töne voll“, bei dem die Geigerin Maria Wloszczowska das Pforte-Kammerorchester Plus dirigiert. Auf dem Programm stehen Mendelssohns Violinkonzert und Beethovens 8. Sinfonie, die eine Brücke zwischen den Epochen schlagen. Es folgt das Konzert „Und nie verstummt es“ mit Haydns Oratorium „Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze“ am Palmsonntagswochenende. Hier bereichern künstlerische Beiträge von Jugendlichen das Oratorium, indem sie ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einbringen. Das dritte Konzert „Und kommen muß zum heilgen Ort das Wilde“ beleuchtet die musikalische Beziehung zwischen Beethoven und Haydn und präsentiert erstmals Werke der irischen Komponistin Mary Auner-Dickenson.

In „Es ward die Flamm uns in die Hand gegeben“, dem vierten Konzert der Saison, spielt das Ensemble Louise Farrenc Werke von Mélanie Bonis und ihrem Mentor César Franck, gleichzeitig erscheint Klaus Christas Roman über das Leben von Bonis. Im fünften Konzert „Durch Wildnis mild dein Strahl zu Menschen kam“ wird die Beziehung zwischen den Gambisten Monsieur Saint-Colombe und Marin Marais musikalisch ausgelotet, wobei das Zusammenspiel von Viola da Gamba und Theorbe dem Abend eine besondere klangliche Intensität verleiht. Den Abschluss der Saison bildet „Schuberts Schweigen“, eine Aufführung des Schubert Theaters Wien, die sich mit Schuberts künstlerischer Krise nach dem Hören von Beethovens Streichquartett auseinandersetzt. In Zusammenarbeit mit Simon Meusburger reflektiert dieses Stück die Bedeutung der inneren Stille im kreativen Prozess und zeigt damit die tiefere Seite der kreativen Welt.

Fester Bestandteil der Pforte sind die Musikalischen Spaziergänge im Frühsommer. Drei Wege führen durch die idyllische Örflaschlucht zur Wallfahrtskirche Arbogast, wo Konzerte in besinnlicher Atmosphäre stattfinden. Heuer werden Werke der steirischen Komponistin und Jazzpianistin Viola Hammer und der Musikerin Verena Zeiner uraufgeführt.