Ein neuer Roman und alte Schätze

Reinhold Bilgeri erzählt bei seiner Signierstunde in Das Buch von seinen Plänen.
Dornbirn Geduldig schrieb Reinhold Bilgeri bei der Signierstunde in der Buchhandlung Das Buch Widmungen in seinen neuesten Roman „Das Gewissen der Tauben“. Der Vorarlberger Musiker und Autor präsentierte sich dabei als Künstler zum Angreifen. Gerne erzählte er Interessierten über sein aktuelles Werk, aber tauchte auch in alte Zeiten ein. Zum Beispiel als Plattensammler Martin Hämmerle in seinen mitgebrachten Shopper griff. Zutage kam ein wahres Schätzchen aus dem Nostalgieprogramm „Ray & Mick“. Bei diesem Duo verbarg es sich übrigens niemand geringeren als der Rockprofessor selbst und seinen besten Freund, der Erfolgsautor Michael Köhlmeier. Kaum gegründet, sangen sich die beiden 1973 mit „Oho Vorarlberg” in der “Show-Chance”, ein Fernseh-Talentwettbewerb von ORF, SRG und ZDF zum Sieg.

Zwei Jahre später, 1975, folgte die Langspielplatte „Owie lacht!“, produziert von Walter Fink in seinem damaligen Verlag. Weil das gute Stück, das jetzt vor dem 74-Jährigen lag, schon bald nach der Veröffentlichung vergriffen war, lächelte er. Dann griff Bilgeri nach einem roten, wasserfesten Filzstift und schreibt auf das Albumcover: Für Martin! Alles Liebe, Reinhold Bilgeri.
Erfolgreiche Solokarriere
„Oh!“, hält er als nächstes die Single Video Life in Händen. „Damit hat alles begonnen!“ Gemeint ist die Zusammenarbeit mit Robert Ponger, der für ihn ursprünglich den Popsong „Der Kommissar“ schrieb. Doch Bilgeri gefiel das Stück nicht und lehnte es ab. Es wurde Falcos Hit.
Der Hohenemser hingegen startete seine Solokarriere mit Video Life durch, erreichte 1981 Platz 2 der österreichischen Charts und hielt sich darin zwölf Wochen. Es folgten die Hits „Some Girls are Ladies“, „Desperado“ oder „Sayonara Boy“. Insgesamt verkaufte Bilgeri weltweit über drei Millionen Tonträger, erhielt sieben Gold- bzw. Platin-Platten, landete mehr als 20 Tophits, davon fünf Nr. 1-Hits, und war damit neben Falco der erfolgreichste Single-Hitlieferant der 80er und 90er Jahre in Österreich. Tochter Laura ist gerade dabei, in seine Fußstapfen zu treten. Derzeit ist sie als Support-Act gemeinsam mit James Blunt auf „Who We Used to Be“-Tour.

Eine Signierstunde bietet auch immer die Gelegenheit, vom Künstler persönlich Neues zu erfahren. Etwa, dass der jüngste Roman nach einem Monat bereits in der zweiten Auflage erschienen ist. Oder dass Bilgeri gerade mit dem Drehbuch für die Verfilmung beschäftigt ist. „Der nächste Einreichungstermin auf Förderung von Kino- und Fernsehfilmen ist im März“, weiß der Autor, dass er sich ranhalten muss. Für die Umsetzung schätzt er, müssen zwischen fünf und sechs Millionen Euro budgetiert werden. „2025 konzentriere ich mich auf die Vorbereitung, aber 2026 soll gedreht werden“, nennt er seinen Zeitplan. „Schätzungsweise 30 Drehtage werden wir brauchen.“ Außerdem sind Kooperationen mit Filmproduktionsfirmen wie der der deutschen Zeitsprung Pictures GmbH oder auch mit spanischen Unternehmen geplant. „Das Gewissen der Tauben“ reiht sich in der Liste dann als Film Nummer vier ein.
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Zahlreiche Vorarlberger haben die Gelegenheit genutzt und in den Messepark gekommen. Vor der Buchhandlung das Buch hat sich eine Schlange gebildet, nicht nur um den Signiertisch, sondern auch an der Kassa. Aber auch der Zufall sorgt für strahlende Augen. Ein handsigniertes Bilgeri-Buch zu Weihnachten. „Darüber freut sich meine Mutter“, sagt Iris und schlägt gleich zwei Mal zu. Cro