Hundertwasser-Forum in Lindau

Kultur / 08.01.2025 • 13:53 Uhr
Der oestereichische Kuenstler Friedensreich Hundertwasser praesentiert am Dienstag, 15. April 1997, auf einer Vorschau zur "Philatelia mit T'card" (18. bis 20. April 1997) in Koeln seine Vier-Schilling-Briefmarke. Eine gross angelegte Sonderschau zeigt im Rahmen der Philatelia nicht nur Briefmarkenentwuerfe, sondern auch Graphiken und Modelle der Hundertwasser-Bauten. Die Messe bietet ein attraktives Angebot an Briefmarken, Muenzen und Telefonkarten.(AP PHOTO/Roland Weihrauch)
Das erste Hundertwasser-Forum Deutschlands wird am 15. März in Lindau im ehemaligen Kunstmuseum am Inselbahnhof eröffnet. AP PHOTO/Roland Weihrauch

Ab dem 15. März wird das Leben und Schaffen des visionären Künstlers präsentiert.

Lindau Sein Werk fasziniert, seine Ideen gelten als visionär: Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Am 15. März eröffnet in Lindau im ehemaligen Kunstmuseum am Inselbahnhof das erste Hundertwasser-Forum Deutschlands. Es entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Hundertwasser Gemeinnützigen Privatstiftung in Wien und wird in den kommenden Jahren in exklusiven Ausstellungen Leben und Werk des Künstlers beleuchten.

APAHPK013-12052006-WIEN-OESTERREICH : Am 30. Mai 2006 kommen im Dorotheum Werke der "Klassischen Moderne und Zeitgenoessischen Kunst" unter den Hammer. Unter den zahlreichen Posten befindet sich auch dieses Werk von Friedensreich Hundertwasser , ein Gobelin in Wolle , benannt "Crematorium" aus dem Jahr 1973 . Fuer das Unikat erwartet das Dorotheum den Zuschlag zwischen 34,000,- und 38,000.- Euro. APA-FOTO : DOROTHEUM
Blick auf das Hundertwasserhaus in Magdeburg, das letzte Projektes des österreichischen Künstlers und Architekten. dpa

Gleichzeitig wird das renovierte Museum Cavazzen wiedereröffnet. Nach sechsjähriger Schließung präsentiert sich das traditionsreiche Barockpalais mit neuem Konzept und modernster Ausstattung. Beide Häuser bleiben ganzjährig geöffnet und unterstreichen den Anspruch Lindaus als Kultur- und Kunstinsel.

Hundertwasser
Friedensreich Hundertwasser: “Crematorium” aus dem Jahr 1973 . APA-FOTO : DOROTHEUM

Die Eröffnungsausstellung im Hundertwasserforum trägt den Titel “Das Recht zu träumen” und wird von 15. März 2025 bis 11. Jänner 2026 zu sehen sein. Sie zeigt zentrale Werke Hundertwassers, von frühen Aquarellen über Gemälde bis hin zu originalen japanischen Farbholzschnitten und Siebdrucken, die seine experimentellen Drucktechniken veranschaulichen. Die Ausstellung spiegelt die Grundprinzipien seiner Kunst wider: den Einklang mit der Natur und die Freiheit individueller Kreativität. Seine Botschaft, ein friedliches Miteinander zu fördern, ist auch heute noch von ungebrochener Aktualität.

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Hundertwasser war ein Künstler, der sich konsequent gegen die Uniformität der modernen Architektur und für ein Leben im Einklang mit der Natur aussprach. Seine organischen Formen, seine Vorliebe für geschwungene Linien und die Integration von Grünflächen in Gebäude machten ihn zu einem Vordenker des nachhaltigen Bauens. Das Hundertwasser Forum wird nicht nur seine Bildwelten präsentieren, sondern auch seine philosophischen Überzeugungen und ökologischen Ideen einem breiten Publikum zugänglich machen.

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Das Forum bietet ein umfangreiches Begleitprogramm mit pädagogischen Workshops, Diskussionsrunden und Filmvorführungen. Familien, Schulklassen und Kunstinteressierte sollen auf interaktive Weise mit dem Werk des Künstlers vertraut gemacht werden. Die Idee zur Ausstellung entstand aus der erfolgreichen Hundertwasser-Ausstellung 2019 in Lindau, die rund 90.000 Besucher anzog. Alexander Warmbrunn, Kulturamtsleiter der Stadt Lindau, betont: „Das Kunstforum Hundertwasser in unseren ehemaligen Kunstmuseum in Bahn-hofsnähe zu verankern ist eine einmalige Chance. Die Räume wurden frei, nachdem unsere Sonderausstellung in den Cavazzen zurückkehrt. Mit Hundertwasser präsentieren wir einen Künstler, der die Menschen inspiriert, Umweltschutz lebte und anlässlich seines 100. Geburtstages im Jahr 2028 weltweit groß gefeiert werden wird”.

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Kuratiert wird die Ausstellung von Sophie Sümmermann: “Hundertwasser ist nicht nur ein Meister der Formen und Farben, sondern auch ein visionärer Denker, dessen Ideen uns heute mehr denn je inspirieren”, so Sümmermann. Neben der Ausstellung und den Veranstaltungen soll sich das Forum langfristig als Forschungs- und Dialogzentrum etablieren, in dem Fragen zum Verhältnis von Kunst, Natur und Gesellschaft vertieft diskutiert werden können.