Glanzvolle Kammermusik in Feldkirch

Kultur / 16.02.2025 • 13:56 Uhr
Quarta 1/4 2025
Dirigent Christoph Eberle spannte einen musikalischer Bogen von der Klassik bis zur Spätromantik. andreas marte

Junge Talente beeindrucken mit der Produktion “Quarta einviertel 2025”.

Feldkirch Der Festsaal der Stella in Feldkirch verwandelte sich am vergangenen Freitag, den 14. Februar, in einen Ort glanzvoller Kammermusik. Im Mittelpunkt des Abends stand die Produktion „Quarta einviertel 2025“, ein Projekt, das junge, talentierte Musikerinnen und Musiker in den Fokus rückt. Unter der Leitung des erfahrenen Dirigenten Christoph Eberle spannte sich ein musikalischer Bogen von der Klassik bis zur Spätromantik und bewies eindrucksvoll, dass auch ein reines Streicherensemble erstaunliche Klangfarben hervorbringen kann.

Quarta 1/4 2025
Die jungen Talente zeigten bereits ein erstaunliches Maß an Virtuosität. andreas marte

Auf dem Programm standen Wolfgang Amadeus Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“, Gustav Mahlers „Adagietto“ aus der fünften Sinfonie sowie Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Serenade für Streichorchester op. 48. Besonders beeindruckend war die spielerische Leichtigkeit, mit der die jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten das eröffnende Mozart-Werk interpretierten. Vom charakteristisch frischen Anfangsmotiv bis zum temperamentvollen Finale gelang es dem Ensemble, die Eleganz und Leuchtkraft des Klassikers zu bewahren. Obwohl die Musikerinnen und Musiker überwiegend noch am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn stehen, zeigten sie in Dynamik und Phrasierung bereits eine beachtliche Reife. Die Klarheit der Linienführung und das spürbare Gespür für Mozarts musikalische Feinheiten ließen kaum Wünsche offen.

Quarta 1/4 2025

Mit Mahlers „Adagietto“ betrat das Ensemble eine ganz andere Klangwelt. Die Reduktion auf Streicher und Harfe schuf eine intime Atmosphäre, in der sich Sehnsucht und Zartheit kunstvoll verbanden. Eberles präzise Zeichengebung trug wesentlich dazu bei, dass die melodischen Linien ungehindert fließen konnten. Dennoch war nicht zu überhören, dass es den Violinen in einigen besonders hohen Lagen an der nötigen Stringenz fehlte. Auch im Timing gab es vereinzelt minimale Unstimmigkeiten, die in einem Stück, das von feiner Abstimmung lebt, schnell auffallen. Diese kleinen Ungenauigkeiten schmälerten jedoch nicht das insgesamt sehr poetische Klangbild, das besonders in den ruhig schwebenden Passagen seine Wirkung entfaltete.

Quarta 1/4 2025

Den Höhepunkt des Abends bildete Tschaikowskys Serenade für Streichorchester, ein Werk, das mit seiner Mischung aus Eleganz und russischer Leidenschaft immer wieder begeistert. Schon im eröffnenden Pezzo in forma di Sonatina zeigte das Ensemble mit seiner lebendigen Intonation, wie gut es die romantische Emphase umzusetzen versteht. Besonders hervorzuheben waren die feinen Nuancen in der klanglichen Abstufung, die dem Walzer im zweiten Satz eine tänzerische Lebendigkeit verliehen. Im melancholischen dritten Satz kam die ausgeprägte Musikalität der jungen Streicherinnen und Streicher zur Geltung, während das Finalthema noch einmal mitreißend interpretiert wurde.

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So blieb das Konzert als Beispiel gelungener Nachwuchsförderung in Erinnerung. Trotz vereinzelter Unsauberkeiten zeigten die jungen Talente bereits ein erstaunliches Maß an Virtuosität, das sich sowohl im technischen Können als auch in der künstlerischen Gestaltung niederschlug. Christoph Eberle gelang es mit seinem einfühlsamen Dirigat, die unterschiedlichen Klangfarben der Werke zu vereinen und eine dramaturgische Spannung aufzubauen, die das Publikum spürbar mitriss. „Quarta einviertel 2025“ machte deutlich, dass sich mutiges Musizieren und jugendlicher Esprit nicht ausschließen. Die Begeisterung im Saal war groß, und man darf gespannt sein, welche musikalischen Horizonte diese Musiker noch erkunden werden.