Flashmob und Klangwelle durch Hard

Am 29. März findet das Licht- und Klangprojekt “Lux Aeterna” statt.
Hard Der in Hard lebende Architekt und Künstler Wafa Reyhani hat mit “Lux Aeterna” ein Kunstprojekt initiiert, das sich über Wasser und Land erstreckt. Chöre, eine eigens geschaffene Skulptur und ein musikalisches Finale in der Kirche bilden ein Gesamtkunstwerk, das sich dem Thema des Loslassens und der Überwindung des Egos widmet. Mitwirkende sind Chor und Orchester des Musikgymnasiums Feldkirch, der Kirchenchor St. Sebastian Hard, der Frauenchor Hofsteig und die Chorgemeinschaft St. Georg Lauterach.

Projektdesigner Reyhani wurde 1954 im Iran geboren und kam als Kleinkind mit seinen Eltern und vier Geschwistern nach Österreich. Sein beruflicher Weg führte ihn zunächst in die Architektur, doch die Musik blieb immer seine wahre Leidenschaft. „Wenn ich noch einmal könnte – ich würde Musiker werden“, sagt er heute. Als Architekt konzentriert er sich auf den sozialen Wohnbau, als Lehrer unterrichtet er an der HTL Rankweil. Die Inspiration für „Lux Aeterna“ fand er in Hard. Die Nähe zum Bodensee ließ ihn das Wasser als integralen Bestandteil seines Werkes begreifen.

Zentrales Element der Inszenierung ist die Arbeit „TransZendenz“, eine Glasskulptur, die sich je nach Blickwinkel als Kreuz, stehender Mensch oder lichtdurchlässige Struktur zeigt. „Wir sind vergängliche Wesen, unsere irdische Hülle ist nur Schein. Wir sind wie ein Schmetterling, der sich entpuppen muss“, reflektiert Reyhani. Musikalisch spannt das Projekt einen Bogen von Mozart und Bach bis hin zu Beethoven.

Die Auswahl der Werke unterstreicht die Reise von der Dunkelheit zum Licht: Mozarts Requiem spricht von Endlichkeit und Ewigkeit, Bachs Kantate BWV 21 führt von der Trauer zur Erhebung, während Beethovens „Ode an die Freude“ das Ideal einer universellen Verbundenheit beschwört. Die Musik ist die unsichtbare Achse des Projekts – getragen von einem beeindruckenden Ensemble regionaler Chöre und dem Orchester des Musikgymnasiums Feldkirch.

Ein großer Flashmob am Seeufer mit Beethovens „Ode an die Freude“ eröffnet das Erlebnis. Chöre aus Hard, Lauterach und Hofsteig lassen den Donauwalzer erklingen, bevor sich der Klangraum in Richtung Kirche verlagert. Dort entfaltet sich das Requiem in d-Moll in seiner ganzen Tiefe. Der abschließende Höhepunkt – Bachs Kantate BWV 21 – mündet in eine eindringliche Interpretation des „Lux Aeterna“ – der musikalischen und künstlerischen Essenz des Abends. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Martin Lindenthal, die Choreographie stammt von Claudia Grava.

Mitwirkende sind neben dem Orchester des Musikgymnasiums Feldkirch der Kirchenchor Sankt Sebastian Hard, die Chorgemeinschaft St. Georg Lauterach, der Frauenchor Hofsteig sowie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hard und der Wasserpolizei. Die Veranstaltung folgt einer Dramaturgie, die sich in der Architektur der Musik ebenso widerspiegelt wie in der Bewegung der Mitwirkenden und der Zuschauer. Die Inszenierung, die sich in sieben Stationen – von Vorspiel, Erwartung, Geburt bis zur Vereinigung – entfaltet, lädt zum Nachdenken über Endlichkeit, Verbundenheit und die Möglichkeit, den Blick über das Irdische hinaus zu heben, ein.

Die Pfarre Hard und zahlreiche Mitwirkende haben dieses Projekt ermöglicht, das Menschen über Grenzen hinweg verbindet. „Licht ist lebensnotwendig. Es ermöglicht, dass wir uns wahrnehmen und miteinander auf dem Weg sein können“, fasst Pfarrer Erich Baldauf zusammen. In diesem Sinne ist „Lux Aeterna“ eine Einladung, sich mit allen Sinnen auf eine Reise ins Licht zu begeben.

Die Veranstaltung findet teilweise im Freien statt. Bei extrem schlechter Witterung wird die Veranstaltung auf den 30. März um 19.30 Uhr verschoben. Platzkarten sind im Pfarrzentrum erhältlich.
Andrea Fritz Pinggera