Bregenzer Festspiele: Bund kündigt mögliche Förderkürzung an

Bei der nächsten Kuratoriumssitzung der Festspiele am 25. Juni soll eine Entscheidung fallen.
Bregenz Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sorgte in der „Aktuellen Stunde“ der jüngsten Landtagssitzung für Überraschung, als er verkündete, dass SPÖ-Kulturminister Andreas Babler drastische Einschnitte bei den Fördermitteln der Bregenzer Festspiele plane. Konkret würde eine Kürzung der Bundessubventionen um 50 Prozent im Raum stehen – derzeit erhalten die Bregenzer Festspiele jährlich 2,8 Millionen Euro vom Bund.
Aus dem Büro des Vizekanzlers und Kulturministers Andreas Babler kam am Donnerstag eine Stellungnahme, in der die angespannte Haushaltslage hervorgehoben wurde: „In der aktuellen Budgetlage muss auch das Kulturministerium seinen Beitrag leisten. Davon wurden alle Fördernehmer grundsätzlich in Kenntnis gesetzt. Wie bereits im Zuge der Budgetrede angekündigt wurde, wollen wir hier behutsam und zielgerichtet vorgehen. Deswegen führen wir aktuell mit großen Fördernehmern Gespräche über eine mögliche Ausgestaltung. Mit den Bregenzer Festspielen sind wir diesbezüglich im guten Austausch, neue finanzielle Rahmenbedingungen wurden aber noch nicht besprochen”. Indessen wurde die nächste Kuratoriumssitzung der Festspiele für den 25. Juni angesetzt. Man hoffe, so das Ministerium, dabei eine für beide Seiten tragfähige und einvernehmliche Lösung zu finden. Die Festspiele bestätigten auf Nachfrage, am 5. Mai tatsächlich über mögliche Kürzungen informiert worden zu sein.
Dem Kuratorium der Subventionsgeber gehören aktuell der Bund, vertreten durch Theresia Niedermüller, Leiterin der Sektion Kunst und Kultur im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie der Ministerialbeamte Helmut Wohnout an. Das Land Vorarlberg ist mit Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink und Barbara Kubesch, Leiterin der Abteilung Finanzen beim Amt der Vorarlberger Landesregierung, vertreten. Seitens der Stadt Bregenz nehmen Bürgermeister Michael Ritsch und Kämmerer Manuel Felizeter teil.
Das Jahresbudget der Bregenzer Festspiele beträgt insgesamt 27 Millionen Euro. Davon entfallen 6,94 Millionen Euro auf öffentliche Subventionen und 1,3 Millionen Euro auf Sponsorengelder und Spenden. Die Finanzierung erfolgt dabei zu 40 Prozent durch die Republik Österreich, zu 35 Prozent durch das Land Vorarlberg und zu 25 Prozent durch die Stadt Bregenz.