Fördermittelkürzung von 30 Prozent für 2025 und 2026 beschlossen

Die Bregenzer Festspiele müssen Einsparungen in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro hinnehmen.
Bregenz Das Kuratorium der Subventionsgeber – Bund, Land Vorarlberg und Stadt Bregenz – hat den Stiftungsvorstand und die Geschäftsführung heute darüber informiert, dass die bisherigen Fördermittel von knapp sieben Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026 um 30 Prozent reduziert werden. Für das Festival bedeutet das ein Minus von rund 2,1 Millionen Euro pro Jahr bei einem Gesamtjahresbudget von 27 Millionen Euro. Die aktuelle Fördersumme verteilt sich auf Bund (2,8 Mio. Euro), Land (2,4 Mio. Euro) und Stadt (1,7 Mio. Euro).

„Auch im Kunst- und Kulturbereich gilt: Breitere Schultern können größere Lasten tragen”, so Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler. „Ich bin froh, dass wir mit den Bregenzer Festspielen eine Vereinbarung treffen konnten, mit der sie einen substantiellen Beitrag zur Budgetsanierung leisten. So gelingt es uns, das vielfältige Kulturangebot im Land abzusichern.“

Auch Kultur-Landesrätin Barbara Schöbi-Fink betont: „Aufgrund ihrer ausgezeichneten wirtschaftlichen Performance sind die Festspiele überhaupt in der Lage, die Einsparung zu verkraften. Dafür gebührt ihnen größte Anerkennung”.

Festspielpräsident Hans-Peter Metzler kündigte erste Maßnahmen an: „Das Programm für den Sommer 2025 wird wie geplant vollständig umgesetzt. Die Einsparungen zwingen uns jedoch, die geplante Kooperation mit dem Wiener Burgtheater um zwei Jahre zu verschieben – in der Hoffnung, sie zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können. Das für dieses Jahr vorgesehene gemeinsame Projekt wird aber noch realisiert. Da unser Schwerpunkt auf Oper und Musiktheater liegt, war für uns stets klar, dass dieser Kernbereich unangetastet bleibt. Wenn überhaupt Kompromisse notwendig sind, dann allenfalls im Bereich des Sprechtheaters. Mindestens ebenso schmerzlich ist für uns die Verschiebung der Einführung der Überkopfbeschallung im Rahmen des Soundsystems BOA auf der Seebühne.“

Zunächst war nur von Kürzungen seitens des Bundes die Rede, was jedoch eine Veränderung des Subventionsschlüssels zur Folge gehabt hätte. Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch stellt klar: „Es gilt ein fixer Finanzierungsschlüssel: 40 Prozent Bund, 35 Prozent Land, 25 Prozent Stadt. Sobald eine Seite kürzt, betrifft das automatisch auch die anderen. Eine Veränderung dieses Schlüssels ist für die Stadt Bregenz ausgeschlossen. Wir können die Kürzungen des Bundes nicht auffangen – unsere finanzielle Lage ist nicht weniger angespannt als jene von Land und Bund.“